Merkel, die Unbesiegbare
Sieben Gründe, warum der Kanzlerin derzeit alles gelingt
Berlin – Was Angela Merkel derzeit anpackt, scheint zu gelingen. Das SPD-Stammland Nordrhein-Westfalen überrannte ihre CDU im Sturm – auch mit einem eher blassen Spitzenkandidaten Armin Laschet. Wie schon zuvor das von der SPD vergleichsweise ordentlich regierte Schleswig-Holstein. Ihren Herausforderer Martin Schulz entzauberte sie in Rekordzeit. Sieben Gründe, warum Merkels Macht derzeit nichts zu erschüttern vermag.
➤ Fels der Vernunft: Mögen in Nordrhein-Westfalen landesspezifische Themen wie die innere Sicherheit für die Abwahl von Rot-Grün eine Rolle gespielt haben: Viele Menschen wählten CDU, weil sie in der Kanzlerin und CDU-Chefin einen „Fels der Vernunft“in global unruhigen Zeiten sehen, wie Jörg Schönenborn vom ARDDeutschlandtrend noch am Wahlabend erklärte. Deutschland geht es gut: ➤
Auch mit der gegenwärtigen Situation des Landes kann die Kanzlerin punkten: Annähernd Vollbeschäftigung,
Deutschland ist Wachstumsmotor in Europa, die Steuereinnahmen sprudeln ...
Abschreckung Trump: Und sogar der US-Präsident spielt Merkel in die Karten: Verlockungen, Politiker zu wählen, die sich gegen das vermeintliche „Establishment“positionieren, gibt es auch in Deutschland. Doch was dann? Trump zeigt, wohin das führen kann: Eine als chaotisch und irrational empfundene Politik als Resultat einer Protestwahl, viele Deutsche schreckt das ab. Korrektur ihrer Flüchtlingspolitik: Merkels Popularität befand sich zwischen Oktober 2015 und Februar 2016 (Zustimmung: 46 Prozent) auf dem Tiefpunkt – Resultat der Flüchtlingspolitik. Ihr klares Bekenntnis zur Willkommenskultur hat die Kanzlerin längst hinter sich gelassen, heute gleicht Deutschland einer Festung. Und immer mehr zwischenzeitlich „fremdgegangene“Merkel-Anhänger kehren in Scharen zurück.
Europas Renaissance: Merkel stand – auch in Krisenzeiten des Kontinents – stets vorbehaltlos hinter der Idee eines vereinigten Europas. Der Wahlsieg von EU-Befürwortern in den Niederlanden und in Frankreich, das drohende Brexit-Chaos sind Rückenwind für die bekennende Europäerin Merkel.
Merkel als Krisen-Managerin:
Griechenland-Krise, Finanzkrise, EU-Krise, Ukraine-Krise – stets war es die Bundeskanzlerin, die als Krisen-Managerin aktiv wurde. International wird übereinstimmend geurteilt, dass es Merkel zu verdanken sei, dass keine der genannten Krisen ausuferte.
Umgang mit Autokraten:
Wann zuletzt hatten es deutsche Regierungschefs mit so vielen unbequemen Partnern zu tun? In Russland regiert Wladimir Putin im Stile eines Zaren und schürt international Konflikte. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan provoziert Freund und Feind gleichermaßen. In den USA regiert der Narziss Donald Trump. Und im EU-Partnerstaat Ungarn stutzt Ministerpräsident Viktor Orbán demokratische Grundfreiheiten. Merkel beweist Geduld und diplomatisches Geschick, fast bis zur Unerträglichkeit. Und hat es geschafft, den Gesprächsfaden zu all diesen schwierigen Partnern nie abreißen zu lassen.
Und dafür fährt die Kanzlerin die Ernte ein: Laut ARD-Deutschlandtrend geben 55 Prozent der Bundesbürger an, mit Merkels Politik zufrieden zu sein.
„Wenn ich immer gleich eingeschnappt wäre, könnte ich keine drei Tage Kanzlerin sein.“Angela Merkel