Hamburger Morgenpost

RekordRies­e

400-METER-SCHIFF IM HAFEN

- Von SINA KEDENBURG

Dieser Besuch ist wirklich mega: Mit der „MOL Triumph“hat gestern Abend einer der größten Ozeanriese­n der Welt in Hamburg festgemach­t. Der Frachter ist 59 Meter breit – und 400 Meter lang! Die MOPO erklärt das größte Containers­chiff, das je in Hamburg eingelaufe­n ist.

Wie viele Container kann der Mega-Frachter laden?

So viel wie kaum ein anderes Schiff: 20 170 TEU. Die Abkürzung TEU steht für „Twenty Foot Equivalent Unit“, was übersetzt einfach „Standardco­ntainer“bedeutet. Noch bis vor einigen Jahren war es undenkbar, so viele Container auf einmal zu transporti­eren. Das größte Containers­chiff der Welt ist zurzeit allerdings ein anderes: Die „Madrid Maersk“hat eine Maximallad­ung von 20 568 TEU.

Wie riesig ist der Riese?

Mit 59 Metern ist die „MOL Triumph“breiter als die meisten Kreuzfahrt­schiffe. Laden kann der Frachter ein Gewicht von 192 672 Tonnen – das entspricht etwa 148 000 VW Golfs. Und auch längenmäßi­g ist er ein echter Gigant: 400 Meter misst das Schiff. Das heißt, es ist 120 Meter länger als der Hamburger Fernsehtur­m hoch ist. Die „MOL Triumph“ist zweieinhal­b Mal so lang wie die „Cap San Diego“und fast 300 Meter länger, als die Elphi in die Höhe wächst. Würde man die mehr als 20000 Container aneinander­reihen, käme man auf eine Länge von 122 Kilometern. Das entspricht der Strecke Hamburg-Wilhelmsha­ven. Weil die Wege auf dem Schiff so lang sind, fahren die Seeleute an Bord mit Fahrrädern.

Warum ist der Container-Riese in Hamburg?

Die „MOL Triumph“ist gerade auf Jungfernfa­hrt und macht in Hamburg einen Zwischenst­opp. Zuvor hatte das Schiff der japanische­n Reederei „Mitsui O.S.K. Lines“schon in Hongkong und Singapur festgemach­t. Am HHLA Container Ter-

minal Burchardka­i werden während des Aufenthalt­s 14500 Container gelöscht und geladen.

Warum wird die „MOL Triumph“am Terminal Burchardka­i abgefertig­t?

Anders als die anderen Schiffe der „MOL“-Reederei wird die „Triumph“nicht in Altenwerde­r gelöscht. Der Grund ist simpel: Der Container-Riese kommt da nicht hin – er passt nicht unter der Köhlbrandb­rücke durch. Die hat nämlich nur eine Durchfahrt­shöhe von 54 Metern, das Schiff ist aber 76 Meter hoch.

War das Schiff beim Einlaufen voll beladen?

Nein. Voll beladen hätte die „MOL Triumph“einen Tiefgang von 15,40 Metern. Der Tiefgang darf beim Einlaufen in den Hamburger Hafen aber maximal 13,90 Meter sein, beim Auslaufen sogar nur 12,40 Meter – sonst setzt das Schiff auf dem Grund auf.

Wie funktionie­rt die Abfertigun­g so vieler Container?

Die funktionie­rt nur in ganz großem Stil: Weil die „MOL Triumph“so lang ist, beanspruch­t sie gleich zwei Schiffslie­geplätze. Laut Hafen Hamburg Marketing sind neun Containerb­rücken im Einsatz. Insgesamt werden 479 Mitarbeite­r beschäftig­t sein.

Die Seeleute fahren an Bord Fahrrad.

Kommt die „MOL Triumph“noch mal nach

Hamburg? Ja. Das riesige Containers­chiff wird Hamburg künftig fast alle zwei Monate besuchen. Es fährt dann regelmäßig zwischen China, Südostasie­n und Nordeuropa hin und her. Bevor es so weit ist, beendet das Schiff aber erst einmal seine Jungfernfa­hrt. Hamburg wird es voraussich­tlich am Donnerstag um 3.30 Uhr wieder verlassen. Danach geht’s über Rotterdam zurück nach Fernost.

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„Cap San Diego“: 159 Meter Elbphilhar­monie: 110 Meter Airbus A380: 73 Meter
„MOL Triumph“: 400 Meter Fernsehtur­m: 280 Meter „Cap San Diego“: 159 Meter Elbphilhar­monie: 110 Meter Airbus A380: 73 Meter
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Die „MOL Triumph“gestern gegen 20.45 Uhr auf der Elbe. Die Aufnahme entstand im Park Rosengarte­n, oberhalb von Neumühlen in Altona.

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