Im Schatten des Giganten
„MOL Triumph“am Burchardkai: Die MOPO wagte sich ganz nah ran an das größte Containerschiff, das Hamburg je gesehen hat
Von SINA KEDENBURG
Jetzt weiß ich, wie sich eine Ameise fühlen muss: Ich stand im Schatten des Giganten! Auf einer Barkasse bin ich gleich ein paar Mal am Containerschiff „MOL Triumph“entlanggeschippert. Bis morgen liegt der 400 Meter lange und 59 Meter breite Riesen-Pott noch am Burchardkai-Terminal. Gigantisch, mächtig, riesig: Wenn es um die „MOL Triumph“geht, fallen einem so einige Superlative ein. Schließlich ist es eines der größten Containerschiffe der Welt – und das größte, das Hamburg je angelaufen hat. Kein Wunder, dass ich mir daneben winzig vorkomme. Würde man den MegaFrachter hochkant auf sein Heck stellen, wäre er ganze 258 Mal so groß wie ich. Unvorstellbar gigantisch.
Die Elbe ist eigentlich nicht tief genug für die „MOL Triumph“. Mit seinem maximalen Tiefgang von 15,40 Metern könnte das Schiff den Hafen nicht anlaufen. Aus diesem Grund war der Kahn beim Einlaufen nur halb beladen, verringerte seinen Tiefgang so auf 13,90 Meter.
Für Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) ein Argument für die Elbvertiefung. „Wir müssen sicherstellen, dass der Hamburger Hafen wirtschaftlich wettbewerbsfähig bleibt und in der Lage ist, Frachter dieser Größenordnung problemlos zu empfangen“, sagte er.
Am Terminal werden bis morgen etwa 6000 Container gelöscht und circa 4400 geladen. In sieben Schichten arbeiten die Terminalmitarbeiter der HHLA – Brückenfahrer, Carrier-Fahrer, Einteiler, Aufsichten und viele mehr – nahezu durchgehend an dem Schiff. Insgesamt hat die HHLA rund 470 Mitarbeiterschichten vorgesehen.
Ende Juni steht der Besuch der Zwillingsschwester der „MOL Triumph“an: Dann kommt die baugleiche „MOL Trust“. Genau wie vier weitere Schiffe dieser Art. „Sie werden im Rahmen der neuen Reedereiallianz ,THE Alliance‘ zwischen Asien und Europa eingesetzt“, so Jan Holst, MOL-NordeuropaDirektor.