Ein „Storch“als Sportchef?
Ralf Becker Kiels Manager dementiert nicht. St. Pauli lässt Lienens Zukunft offen. Kommt Lotte-Trainer Atalan?
Auch nach dem Klassenerhalt bleibt es spannend am Millerntor. Denn neben der Suche nach einem Sportchef bleibt auch die Trainer-Frage beim FC St. Pauli ungeklärt.
Das letzte Saisonspiel am Sonntag in Bochum ist zur Nebensache geworden. Als Nachfolger von Andreas Rettig, der sich auf seinen Job als Geschäftsführer konzentrieren möchte, wurde zunächst Hannovers Ex Martin Bader (49) gehandelt. Doch der versicherte gestern auf MOPONachfrage: „St. Pauli? Da ist nichts dran!“
Derweil ist ein weiterer Kandidat aufgetaucht: Ralf Becker. Der 46-Jährige kam vor einem Jahr nach Kiel und half durch seine Personalentscheidungen beim umjubelten Aufstieg Holsteins in die 2. Liga mit. Interessant: Wie St. Paulis Co-Trainer Olaf Janßen hat er vorher beim VfB Stuttgart gearbeitet – in der ScoutingAbteilung. Becker kickte 1995/96 für St. Pauli immerhin 15 Mal in der Bundesliga, schoss beim 4:2 gegen Gladbach sogar ein Tor. Will er mit den „Störchen“etwas Nachhaltiges im Profi-Fußball aufbauen? Oder folgt er dem Ruf vom Millerntor? Seine Antwort an die MOPO: „Ich äußere mich grundsätzlich nicht zu derartigen Spekulationen. Zudem ist der Zeitpunkt sehr unglücklich. Wir haben Sonnabend noch eine große Aufstiegsfeier, auf die wir uns alle freuen.“Ein Bekenntnis zu Kiel klingt anders. Zudem soll er sich gestern Vormittag in Hamburg aufgehalten haben. Nur ein Zufall?
Nach Ewald Lienens schwammiger Antwort zu seiner Zukunft („Wartet ab! Es gibt für alles eine gute Lösung“) ist auch das TrainerKarussell in Bewegung. Bei einem Rückzug Lienens ist neben Janßen angeblich auch Ismail Atalan (37) vom Drittligisten Lotte als Chefcoach im Gespräch.
Die Top-Funktionäre St.Paulis trugen nichts zur Klärung der Personalien bei – weder in der Sportchef-, noch in der Trainerfrage. Rettig und Präsident Oke Göttlich wollten sich nicht persönlich äußern, ließen Medienchef Christoph Pieper sprechen: „Wir kommentieren grundsätzlich keine Namen oder beteiligen uns bei Personalentscheidungen an irgendwelchen Spekulationen. Wenn Entscheidungen getroffen sind, kommunizieren wir diese zeitnah.“
„Ich äußere mich grundsätzlich nicht zu Spekulationen.“Kiels Manager Ralf Becker