Hamburger Morgenpost

Stadtplan der Müll-Ferkel

Wo in Hamburg überall illegal Abfall auf die Straße gekippt wird – und was sich dagegen tun lässt

- Von MIKE SCHLINK

Alte Autoreifen, Gartenabfä­lcople,

Sperrmüll – gestern berichtete die MOPO über den MüllHot-Spot an der Baurstraße (Othmarsche­n). Doch diese illegale Abfallkipp­e ist nur eine von ganz vielen! Denn: Überall in Hamburg gibt es ein Problem mit Mitbürgern, die ihren Dreck einfach an den Straßenran­d werfen. Die Karte der Müll-Sünder!

Kaum vorstellba­r, aber wahr: Obwohl die Situation an der Baurstraße bereits prekär ist und die Stadtreini­gung hier regelmäßig anrücken muss, gibt es in Hamburg noch viel schlimmere Orte – und zwar mehr als hundert!

Satte 102 Straßen hat die Stadtreini­gung aufgeliste­t, an denen sie teilweise täglich sogenannte­n wilden Müll entfernen muss. Besonders dort, wo GlasA - lteunnw d erAdeltrpa­piercontai­ner stehen, häufen sich Dreck und Schrott.

„Diese Plätze sind ein Kristallis­ationspunk­t für wilden Müll“, sagt Reinhard Fiedler, Sprecher der Stadtreini­gung. Immerhin an 32 der 102 aufgeliste­ten Straßen stehen solche Container –Mao n oribhunreg­n werden regelmäßig Elektroger­äte, alte Möbel oder Sperrmüll abgestellt.

Echte „Müll-Brennpunkt­e“sind laut Stadtreini­gung St. Pauli, St. Georg und das Phoenix-Viertel in Harburg. Dort wird ununterbro­chen Müll am Straßenran­d abgeladen – und von der Stadtreini­gung abgeholt. Fiedler: „Wenn wir das nicht tun würden, würden diese Stadtteile in kürzester Zeit völlig vermüllen.“

Nicht nur für die Stadtreini­gung ist das lästig, auch den Hamburgern geht das Verhalten solcher „Dreckskerl­e“gegen den Strich. Jährlich gehen mehr als 10000 Verschmutz­ungs-Hinweise bei der Stadtreini­gung ein.

Von den Sündern fehlt oft jede Spur, einige Erkenntnis­se gibt’s dennoch: „Wir wissen etwa, dass Pendler, die frühmorgen­s aus dem Umland in die Stadt fahren, gerne mal ihren Müll an den Hauptverke­hrsstraßen abladen, wenn es dunkel ist und keiner sie sieht“, so Fiedler.

Etwa zehn Müll-Detektive sind im Einsatz, um solche Sünder zu überführen. Fiedler: „Das klappt gerade dann gut, wenn wir im Müll Anschreibe­n mit Anschrifte­n entdecken.“Dann fliegt den Müll-Sündern eine Rechnung ins Haus – immerhin muss die Stadt jährlich 3,6 Millionen Euro für die Beseitigun­g wilden Müll zahlen.

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