Hunde-Raub in Farmsen
Paar will Bulldoggen-Welpen verkaufen – doch zwei Männer griffen sie an, klauten die Tiere
Von DANIEL GÖZÜBÜYÜK
Sechs süße Welpen hatte ihre Hündin geworfen, vier davon hatten Michelle B. und ihre Partnerin an neue Besitzer verkauft. Als sie die letzten beiden ebenfalls verkaufen wollen, werden sie brutal ausgeraubt. Freitag, 9. Juni 2017 Michelle B. (22) sitzt bedrückt in ihrer Wohnung in Farmsen, hält ihre Hündchen ganz fest. Mit Schrecken erinnert sie sich an die Szenen, die sich hier Ende März abgespielt haben. Zusammen mit ihrer Lebensgefährtin Rebecca M. (21) wollte sie dort zwei Welpen verkaufen, Französische Bulldoggen. Sechs Welpen hatte die Hündin der 22-Jährigen geworfen, vier hatte das Paar schon verkauft.
Die Frauen sind keine professionellen Züchterinnen. Sie luden die potenziellen Käufer in ihre Wohnung ein. Und die Hamburger, die da vor der Tür standen, wirkten nett – zwei gepflegte, wortgewandte Männer.
Die Geldübergabe sollte draußen stattfinden. Doch als Rebecca M. mit den Welpen in einer Tasche vors Haus trat, entriss ihr einer der Männer die Tasche. Die 21-Jährige wehrte sich, schrie. Der Mann würgte sie, riss sie zu Boden – und flüchtete mit seinem Komplizen. Sie erstatteten Anzeige. „Ich habe wochenlang geweint“, sagt Michelle B. Die Wohnung eines der Verdächtigen wurde durchsucht, die Männer schweigen zu den Vorwürfen.
Einer der Welpen ist inzwischen wieder aufgetaucht: Nach einem Suchaufruf im Internet hat sich eine Frau gemeldet, die das Tier gekauft hatte – vermutlich von einem der Männer. Die Suche nach dem anderen Welpen geht weiter.
„Französische Bulldoggen sind sehr beliebt“, erklärt Sven Fraaß vom Hamburger Tierschutzverein. Mit Zucht und Handel lasse sich schnelles Geld machen. „Allerdings sind die Tiere qualvoll aufgezüchtet, anatomisch verkrüppelt. Und das nur, weil viele Menschen sie so süß finden.“
„Es war schrecklich. Ich habe wochen- lang geweint.“Michelle B. (22)