Wie sicher sind die Festivals im Norden?
Nach Terror-Alarm bei „Rock am Ring“: So reagieren Polizei und Veranstalter beim „Hurricane“und „Wacken“
Nachdem das Traditionsfestival „Rock am Ring“wegen einer Terrorwarnung unterbrochen werden musste, stellt sich die Frage: Was kommt in diesem Festival-Sommer auf die Musikfans zu? Und sind die Besucher sicher auf den Großveranstaltungen?
Wenn in knapp zwei Wochen das „Hurricane“Festival (23.6.-25.6.) im niedersächischen Scheeßel startet, dann sind Veranstalter und Behörden gerüstet. Mehr als 60 000 Besucher werden erwartet. „Wir haben ein riesiges Maßnahmen-Paket. Dinge, die jeder sehen kann, und Dinge, die nicht offensichtlich sind“, erklärt Heiner van der Werp, Polizeihauptkommisar der Inspektion Rotenburg (zuständig für das „Hurricane“-Festival). Unter die sichtbaren Maßnahmen fallen neben Rucksackauch Personen- und Fahrzeugkontrollen. Zudem wird die Polizei, wie in den vergangenen Jahren, mit einer Reiterstaffel und Spürhunden vor Ort sein.
Auch für das im schleswig-holsteinischen Wacken stattfindende „Wacken“-Open-Air (3.8.-5.8.) und seine über 75 000 Besucher gibt es konkrete Sicherheitsvorkehrungen. Zu Details und der Anzahl der eingesetzten Polizisten äußern sich aus Geheimhaltungsgründen weder die Veranstalter, noch die zuständige Polizei.
Ein Schweigen mit System: „Über einzelne Vorkehrungen im Konzept möchten wir keine Auskunft geben, da ein Baustein auch die Geheimhaltung der getroffenen Vorkehrungen darstellt, um potentiellen Gewalttätern etwaige Planungen zu erschweren“teilt Bernd Zerbin vom „Hurricane“-Veranstalter FKP Scorpio mit.
In den Planungen der Polizei sind terroristische Bedrohungen aber gar nichts Neues. Schon vor Jahren galt bei Behörden: „Irgendwann könnte es eine terroristische Bedrohung geben“, so van der Werp. Man das Thema nicht ers seit den jüngsten Ereignissen und ist „gut vorbereitet“, erklärt van der Werp. Mit großen Einschränkungen werden die Festival“-Gänger nach jetzigem Stand kaum rechnen müssen.
Damit einem großartigen Festival-Sommer nichts im Weg steht, ist für van der Werp wichtig „dass sich nicht nur Polizisten und Festivalmitarbeiter, sondern auch die Besucher sensibilisieren und bei einem Verdacht an die Sicherheitskräfte und Beamte herantreten.“
Aber - und das ist wohl einer der wichtigsten Punkte: „Wir wollen keine unnötigen Ängste schüren.“