Nadal und die Jagd nach „La Décima“
Spanier spielt Rekord-Finale gegen Wawrinka
Sandplatzkönig Rafael Nadal kann heute (15 Uhr/Eurosport) Geschichte schreiben: Gegen den Schweizer Stan Wawrinka winkt dem Spanier der zehnte Einzeltitel bei den French Open – so viele Erfolge hat noch kein Tennisprofi bei einem der vier Grand-Slam-Turniere gesammelt.
„Die Zehn ist eine wunderschöne Zahl“, scherzt Nadal, „aber meine Lieblingszahl ist eigentlich die Neun.“Der Humor soll die bittere Erinnerung ans Vorjahr verdrängen, als der 31-Jährige wegen seines lädierten Handgelenks zum Achtelfinale nicht antreten konnte und sich heulend in sein Auto verkroch.
Nun jagt Décima“, hin her. Formell ist Mallorquiner Weltranglistenvierter nur Außenseiter gegen den Drittplatzierten Warwinka. Doch auf dem Weg ins Finale hat Nadal in sechs Matches keinen einzigen Satz und nur 29 Spiele abgegeben.
„Gegen ,Rafa‘ in Paris zu spielen, ist die größte Herausforderung, die man sich als Tennisspieler vorstellen kann“, zeigt Wawrinka Respekt. Der ehemalige French-Open-Sieger Gustavo Kuerten meint sogar: „Nadal ist außerirdisch. Ich frage mich, wo er sein Raumschiff geparkt hat.“Der Brasilianer traut dem Giganten zu, seine FrenchOpen-Bilanz noch auf 15 Titel auszubauen. Doch erst einmal muss Wawrinka aus dem Weg geräumt werden – im letzten Finale, bei dem Onkel Toni im Trainerteam dabei ist. Danach wird er in der „Nadal Academy“auf Mallorca arbeiten. Und sein Neffe? Der kündigt an: „Wenn ich gewinne, dann wird die Zehn zu meiner neuen Lieblingszahl!“