Hier laufen Jogis Jungs heiß
Olympia-Stadt Sotschi wird zum deutschen Hauptquartier in Russland Im höllisch teuren Stadion finden normalerweise Drittliga-Spiele statt
Das Radisson Blu Paradise Resort & Spa in Sotschi wird ab heute vom DFB-Team bewohnt.
„Finden Sie Ihr eigenes kleines Stück vom Paradies.“Das Radisson Blu Paradise Resort in Sotschi ist ab heute die neue Heimat der deutschen Nationalmannschaft. An der russischen Riviera fehlt es unseren ConfedCup-Kickern an nichts.
Auf der einen Seite das Schwarze Meer, auf der anderen der Blick auf die Gipfel des Kaukasus. Wer im FünfSterne-Luxustempel im Stadtteil mit dem passenden Namen Adler einkehrt, muss mehr als 700 Euro pro Nacht berappen. Pro Person, versteht sich.
Die „Exclusive Suites“, die das DFBTeam im fünften Stock bewohnt, bieten dafür aber auf 105 Quadratmetern auch den Komfort, den Nationalspieler mittlerweile gewohnt sind. Gegen Australien (19. Juni) und Kamerun (25. Juni) spielt der Weltmeister in Sotschi. Der Olympiaort, Lieblings-Urlaubsziel von Präsident Wladimir Putin, wird daher zum deutschen Headquarter während des Turniers. Julian Draxler, Jonas Hector & Co. haben ihren eigenen Strandabschnitt, dürfen sich am Wochenende über strahlenden Sonnenschein und 28 Grad freuen, müssen zwischen all den Palmen aber vor allem arbeiten. Auf das nur zwei Kilometer entfernte Fischt-Stadion, das nach den Olympischen Spielen für 60 Millionen Euro umgebaut worden ist, können sie aus ihren Panoramafenstern schauen. Ein Hexenkessel solle es sein, sagt Stadion-Direktor Oleg Kravchenko. Diese Erkenntnis kann er allerdings selten machen. Der heimische FK Sotschi spielt in Russlands dritter Liga. Die jährlichen Unterhaltungskosten von acht Millionen Euro sind dort nicht mal im Ansatz reinzuholen. „Mit Konzerten können wir was verdienen“, hofft Kravchenko. „Wir versuchen das mal.“Erst aber sind Jogis Jungs dran – in Russlands Palmen-Paradies.