Mit 75 muss Schluss sein mit Ermitteln
Von BERND PETERS
Genau 30 Filme in 15 Jahren hat Senta Berger (75) mit ihrem Kultkrimi „Unter Verdacht“hingelegt – jetzt aber gibt sie ihre Dienstmarke als „Kriminalrätin Dr. Eva Maria Prohacek“endgültig ab. Der 30. und letzte Film der Erfolgsreihe läuft am heutigen Sonnabend (ZDF, 20.15 Uhr) als Zweiteiler, also 180 Minuten am Stück.
Mit dem letzten Thema ist die Reihe (wie so oft) auch am Schluss up to date. Denn es geht um einen TerrorAnschlag in Deutschland. Sie gehe zwar „mit einem weinenden Auge“, sagte Berger der MOPO, aber auch „aus Überzeugung“. Denn: „Ich habe immer gesagt, das Ende wird sich natürlich ergeben, und das ist auch gut so. Ich meine, es geht ja auch um Glaubwürdigkeit. Wie lange kann eine Frau im Beamtendienst gehalten werden?“
Bei der Grande Dame des deutschen Films (auch wenn sie den Begriff nicht gern hört) ist das natürlich Koketterie – denn Senta Berger machte nie „Dienst nach Vorschrift“. Und so betont sie jetzt auch: „Nur weil die Eva Maria Prohacek in Rente geht, muss ich das nicht auch tun. Ich habe hoffentlich noch viele schöne Rollen vor mir.“
Zum Abschied durfte sie sich noch mal ein Film-Team wünschen – und brachte so Regisseur und Drehbuchautor Friedemann Fromm (54; „Weißensee“) 2002: Senta Berger mit Gerd Anthoff in „Unter Verdacht“ ins Rennen. Auch hier schließt sich der Kreis, denn der hatte „Unter Verdacht“im Jahr 2002 auch aus der Taufe gehoben.
Und auch Schauspieler Dirk Borchardt (48), Ehemann von Caroline Frier (34) und bekannt u. a. aus „Danni Lowinski“, darf zum Abschied ran. Er spielt einen undurchsichtigen Spion. „Ich war extrem stolz, mit Frau Berger spielen zu dürfen“, sagte er der MOPO. „Sie ist unsere große Grande Dame, die eine tolle Wärme ausstrahlt. Ich bin ein großer Fan und auch mit der Serie aufgewachsen. Das war immer eine unserer großen Krimi-Reihen, ein aktuelles, intelligentes, hinterfragendes Format. Das wollte ich immer schon machen.“ 2017: Senta Berger mit Rudolf Krause in der letzten Folge der ZDF-Krimi-Serie