„Atze“lässt Zukunft offen
Bouhaddouz vermeidet Bekenntnis zu St. Pauli: „Bin in einem Alter, wo man Ziele vor Augen hat ...“
Seit Montag ist er wieder da – und in absehbarer Zeit schon wieder weg? Um Aziz Bouhaddouz ranken sich schon länger Wechselgerüchte – und St. Paulis herausragender Stürmer der vergangenen Saison lässt sie zumindest nicht aktiv verstummen.
Der Urlaub war kurz. Mit Marokkos Nationalelf war Bouhaddouz noch weit nach dem Punktspiel-Ende unterwegs, blieb danach noch zwecks Erholung in seiner nordafrikanischen Heimat. Jetzt ist der 30-Jährige wieder an der Elbe und freut sich. Darüber, wieder bei der Mannschaft zu sein. Darüber, dass alle Leistungsträger der letzten Serie gehalten werden konnten („Das ist erfreulich! Bisher kannte ich das so, dass man immer 16, 17 neue Spieler holt“). Und darüber, dass Olaf Janßen zum Cheftrainer befördert wurde. Inwieweit er noch persönlich etwas von all dem haben wird, scheint indes offener denn je.
„Ich habe hier aus Überzeugung für drei Jahre unterschrieben und noch zwei Jahre Vertrag“, sagte „Atze“auf die Frage, ob er definitiv bei St. Pauli bleiben wird. „Ich bin hier besser und Nationalspieler geworden.“So weit, so gut, aber: „Wir werden alle nicht jünger. Ich bin jetzt in einem Alter, wo man Ziele vor Augen hat.“Einen letzten großen Kontrakt zum Beispiel. Mit 15 Zweitliga-Toren in Deutschland hat sich Bouhaddouz natürlich auf diverse internationale Notizzettel geballert. Möglich, dass noch unmoralische Angebote auf dem Kiez eingehen, die der Verein nicht negativ bescheiden kann. Oder dass der Klub die ein oder andere Zahl in Bouhaddouz’ Vertrag noch nach oben korrigiert. Anders, ganz anders verhält es sich in Sachen Mats Möller Daehli. „Für mich war es die beste Entscheidung“, frohlockte der 22-Jährige in Bezug auf die erneute Leihe aus Freiburg. „Ich bin wirklich glücklich, wieder hier zu sein. Ich will die positive Entwicklung des letzten halben Jahres fortsetzen.“Und das, obwohl er nach seinen Länderspiel-Einsätzen mit Norwegen noch weniger Urlaub hatte als Bouhaddouz. Die gerade einmal elf freien Tage nutzte er zum Fischen im Norden seiner Heimat, jetzt will er mit St. Pauli nach Erfolgen angeln. „Wir haben alle Möglichkeiten, eine bessere Saison zu spielen als die letzte“, sagte er und lobte den neuen Chefcoach Janßen: „Er war mit ein Grund, warum ich bleiben wollte.“