Saudis bringen ihre Kamele mit
Höckertiere, Rolltreppe, einen Lift, einen Thron – so packen Wüsten-Royals ihren Koffer für Hamburg
Seit er sie hat, verreist er nicht mehr ohne: Eine goldfarbene transportable Rolltreppe ist das neueste Reise-Accessoire des saudischen Königs Salman. Das klappbare Gerät made in Germany wird auch in Hamburg zu sehen sein, wenn Seine greise Majestät (81) den Flieger verlässt. Den letzten Meter schwebt er mit einem Lift zu Boden.
Das königliche Faible für Lifte sorgte im vergangenen Jahr in Frankreich – wo die Familie ein Schloss besitzt – für einen Eklat: Da hatte Salman einen Strandabschnitt an der Côte d’Azur sperren und einen Fahrstuhl zum Meer bauen lassen. Zur Empörung der Einheimischen.
Außerdem traditionell im Reisegepäck: die eigenen Limousinen – zur Asienreise in diesem Februar etwa zwei Mercedes S-Klassen. Und Kamele. Auch für den Besuch beim G20-Gipfel wird der Monarch mehrere Kamele einfliegen. Platz genug ist ja, wenn man mit sechs Boeings anreist. Die Wüstenschiffe spenden die für ein saudisches Frühstück benötigte magere Milch. In der Ferne soll eben alles genauso schmecken wie daheim, da unterscheidet ein Herrscher sich nicht vom Pauschal-Touri. Darum auch 30 tiefgefrorene Lämmer, die die Hofköche in der Hotelküche des „Vier Jahreszeiten“grillen sollen.
Wo der Melkstall für die Kamele sein wird, ist unklar. Hagenbeck hat keine Anfrage. Auch bei der Pferdestaffel der Polizei weiß man nichts von Pensionsgästen mit Höckern.
Die Delegation bringt außerdem einen Thron mit, damit der König sich wie im heimischen Palast fühlt. Da muss sich der gemeine Touri dann doch eher mit einer Duftkerze im Hotelzimmer begnügen.