Er attackierte nachts G20Hubschrauber
Schwerste Straftat während des Gipfels: 27-jähriger Familienvater aus Altona in Haft
Ihm wird die bislang schwerste Straftat während des Gipfels vorgeworfen: Nico B. (27) aus Altona-Altstadt soll nachts einen Polizeihubschrauber mit einem Laserpointer attackiert haben. Die Anklage: versuchter Mord. Die MOPO sprach mit seiner Verlobten (35). „Dem Beschuldigten wird vorgeworfen, nicht nur Verletzungen, sondern auch den Tod von mehreren Personen, insbesondere der beiden Besatzungsmitglieder und Bewohner des Stadtgebiets billigend in Kauf genommen zu haben“, steht nach MOPOInfos im Haftbefehl. Die Vorwürfe: versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung und gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr.
Am 6. Juli soll Nico B. laut Staatsanwaltschaft von 22.47 bis 22.52 Uhr „aus dem Fenster einer Dachgeschosswohnung an der Kirchenstraße mit einem Lasergerät mehrere gezielte Stöße auf den Polizeihubschrauber ,Libelle 2‘ abgegeben und den Piloten hierdurch stark geblendet haben.“
Annika S. (Name geändert): „Nico ist ein liebender Familienvater. Ihm war nicht bewusst, dass er jemandem schaden könnte.“Die gemeinsame vierjährige Tochter hätte durch den Hubschrauber-Lärm Angst gehabt und nicht einschlafen können. „Nico war hilflos. Er wollte, dass der Hubschrauber etwas weiter wegfliegt. Als die Lichter ausgingen, war ihm klar, dass er ihn getroffen hatte und sofort damit aufgehört. Es tut ihm furchtbar leid“, sagt sie.
Das Paar lebt offiziell getrennt. Nico B. habe sich laut seiner Verlobten aus der gemeinsamen Wohnung abgemeldet, er stehe aber kurz vor dem Einzug in eine neue Wohnung. Aufgrund dieser Konstellation hat er keinen festen Wohnsitz. Es besteht Fluchtgefahr, der Mann sitzt deshalb in U-Haft.
Versuchter Mord kann mit drei bis 15 Jahren Haft bestraft werden.