Irrer Betrug mit Kalaschnikow und falschen Druckerpatronen
Ottensen 30 Polizisten stürmen Wohnungen
Von der Kalaschnikow über Polenböller und eine DekoHandgranate bis zu geklauten Ausweisen und Drogen – ein 27-Jähriger verfügte über eine ganzen „Bauchladen“von Diebesgut und vertickte die Sachen vermutlich mit hohem Gewinn im Internet.
Die Ermittler der LKADienststelle „Organisierte Kriminalität“hatten bereits im Herbst Hinweise auf zwei Firmen des 27-Jährigen in Ottensen bekommen. Laut Polizei soll er mittels dieser Firmen einen betrügerischen Handel mit überteuerten und minderwertigen Druckerpatronen gestartet haben. Dabei sollen der Firmenchef und drei Komplizen (23-40) Kundendaten verwendet haben, die bei einem Einbruch in Altona abhandengekommen waren.
Als sich Kunden beschwerten, gaben sich die Betrüger als Rechtsanwälte aus und drohten mit langwierigen Rechtsstreitigkeiten.
Schließlich beantragte die Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse für die Firmen und die Wohnungen der mutmaßlichen Betrüger in Niendorf, Osdorf, Altona und Stellingen. Am Montag stürmten 30 Polizisten, darunter auch Drogenfahnder und Hundeführer, die Räumlichkeiten. Die Beamten stellten Fahrzeugscheine und Ausweise sicher, die unter anderem in Jever/Ostfriesland gestohlen worden waren, außerdem alle Computer der beiden BetrugsFirmen.
In der Wohnung des Firmenchefs fanden die Polizisten zunächst eine Kalaschnikow. Die Waffe war zwar nicht feuerbereit, es besteht trotzdem der Verdacht eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz. Zudem entdeckten Beamte drei scharfe Patronen für dieses Sturmgewehr, eine Gaspistole, eine Deko-Handgranate, verbotene „Polenböller“und ein Messer.
Von einem Konto des 27Jährigen zogen Ermittler 14 000 Euro ein. Der Haupttäter wurde dem Haftrichter vorgeführt . Die drei Komplizen kamen nach Vernehmung frei.
Die Täter gaben sich als Anwälte aus, bedrohten ihre Opfer.