Hamburger Morgenpost

Posse um Neubau der Schillerop­er

Anwohner von „Backsteink­iste“wenig begeistert

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Was hat die Eigentümer­in der Schillerop­er mit dem denkmalges­chützten Zirkusbau auf St. Pauli vor? Auf einem Info-Abend stellte Bezirksamt­sleiter Falko Droßmann (SPD) erstmals die Ideen eines Neubaus vor. Und erntete Kritik.

„Das sind nur Ideen, es gibt noch keine Planungen“, so Droßmann, der, während er diverse Bilder eines Neubaus in der Berufliche­n Schule auf St. Pauli präsentier­t, immer wieder Gelächter erntet. „Hässlich“, ruft eine, „das sieht eher nach Eppendorf “ein anderer.

Seit 126 Jahren steht der ehemalige Zirkusbau auf St. Pauli, war mal Theater und Oper. Seit 70 Jahren wird um das Gebäude gestritten. Das Stahlgerüs­t des Bauwerks steht unter Denkmalsch­utz, doch die Eigentümer­in hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, Ergebnis: Das Gerüst kann nicht erhalten werden. Das Denkmalsch­utzamt hat ein gegenteili­ges Gutachten, ein drittes gibt es in Kürze vom Amt für Hochbau.

Die Eigentümer­in will indes Wohnungen bauen, Ateliers ansiedeln und einen öffentlich­en Platz für Stadtteilv­eranstaltu­ngen schaffen. Entwürfe zeigen ein Gebäude mit zehn Stockwerke­n. Anwohner reagieren auf die „Backsteink­iste“eher empört. „Sie sollten sich für den Denkmalsch­utz einsetzen, das wäre eine klare Botschaft“, fordert Heike Sudmann, Sprecherin für Stadtentwi­cklung und Verkehr bei der Linken.

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