„Mit Selbstvertrauen und Optimismus“
Geschäftsführer Andreas Rettig spricht über die alte und die neue Spielzeit
Andreas Rettig gilt als der starke Mann beim FC St. Pauli. Der 54-Jährige erledigte nach der Trennung von Thomas Meggle im vorigen November neben seinem Job als Geschäftsführer auch noch den des Sportchefs – und das mit Bravour. Zuletzt machte Rettig den Kauf von Cenk Sahin sowie die weitere Ausleihe von Mats Möller Daehli und den Königstransfer von Sami Allagui klar. Die MOPO sprach mit dem Macher vom Millerntor.
MOPO: Herr Rettig, wie stressig war die Doppelbelastung? Andreas Rettig:
Der Faktor Freizeit hat da eine ganz untergeordnete Rolle gespielt. Aber ich muss auch ehrlicherweise sagen, dass es unglaublich viel Spaß gemacht hat, weil wir eine verschworene Gemeinschaft waren. Da fällt die Arbeit nicht ins Gewicht. Wir sind alle in einem Traumberuf unterwegs, da haben wir keinen Grund, uns zu beklagen. Und dann gab es auch noch ein Happy End. Das wussten wir natürlich nicht, als wir uns im November für diesen Weg entschieden hatten. Aber das war natürlich schon ein Ausrufezeichen.
Wie zufrieden sind Sie mit den Vertragsverlängerungen und den Neuverpflichtungen, die Sie ja perfekt gemacht haben?
Das kann man heute schon sagen, auch wenn noch kein Pflichtspiel gespielt ist: Alle Neuen haben hier zumindest schon einmal unterstrichen, dass sie außerhalb des Platzes Spieler sind, wie wir sie bei uns in unserem Verein wünschen. Wir haben immer gesagt, dass wir nur Erfolg haben können über die Kabine – und alle drei tragen dazu etwas bei.
Ist Uwe Stöver, der sein Amt als Sportchef offiziell am 1. Oktober antreten wird, der Richtige für St. Pauli?
Ja, ohne Wenn und Aber. Uwe genießt in der Branche einen exzellenten Ruf. Er ist ein Teamplayer, ein Allrounder, hat alle Facetten durchlebt. Er ist Fußballlehrer, hat schon die Verantwortung für ein Leistungszentrum gehabt. Er war schon Trainer, hat mit wenig Mitteln einen Top-Job beim FSV Frankfurt gemacht. Er bringt also alles mit, deshalb freuen wir uns auf ihn.
Was sagt Ihr Gefühl für die neue Saison, was erwarten Sie?
Ich habe mit meinem Gefühl – außer bei meiner Frau – immer danebengelegen. Von daher möchte ich auf mein Gefühl nicht viel geben. Aber wir haben Grund, mit Selbstvertrauen und Optimismus in die Saison zu gehen.