Pollersbeck patzt schon wieder
Zweites HSV-Spiel, zweiter Fehler. U21-Europameister greift daneben. Jatta trifft zum Ausgleich
Was ist das bloß für ein fürchterlicher Start für Julian Pollersbeck beim HSV? Gestern Abend der zweite Auftritt des U21-Europameisters für seinen neuen Klub – und der nächste, schwere Patzer. Beim 1:1 (0:1) im Rahmen des ÖsterreichTrainingslagers gegen Sparta Rotterdam wurde der Keeper zum Flutschfinger – und verspielte damit wohl schon alle Chancen, auch zum Saisonstart im Tor stehen zu dürfen.
Pollersbeck patzt schon wieder. Wie beim 3:5 vor Wochenfrist gegen Holstein Kiel, als er sich aus 70 Metern Entfernung bezwingen ließ. Diesmal ließ er eine eher harmlose Freistoß-Hereingabe von Rotterdams Sanusi durch die Finger rutschen, van Drongelen staubte zum 0:1 ab (28.). Ganz bitter für den Keeper, der sich mit Christian Mathenia (wurde gestern geschont) um den Platz im Tor duelliert. „Ist ja klar, dass sowas nicht förderlich ist, wenn man einen Zweikampf hat“, bilanzierte Trainer Markus Gisdol, tröstete aber: „Er hat einen technischen Fehler gemacht. Das passiert anderen auch. Beim Torwart ist der Ball dann eben drin.“
Ein Fehler, der die gute Leistung des HSV überschattete. André Hahn (23./42.) hätte vor 2000 Fans in Imst schon vor der Pause treffen können. Das besorgte dann nach 77 Minuten Bakery Jatta, der zuvor von Lewis Holtby freigespielt wurde. „Ein schönes Gefühl“, jubilierte der Schütze. „Der Trainer vertraut mir, das beflügelt mich.“
Jatta auf Wolke sieben, Pollersbeck aber muss aufgerichtet werden. „Dennoch mache ich mir keine Sorgen um ihn“, so Sportchef Jens Todt. „Er ist doch gerade erst bei uns angekommen.“Und muss gleich zwei üble Patzer wegstecken …
So spielte der HSV: Pollersbeck – Diekmeier (69. Behounek), Mavraj, Papadopoulos (60. Thoelke), Sakai – Ekdal (46. Walace), Jung (46. Janjicic) – Hahn (46. Hunt), Kostic (46. Jatta) – Müller (46. Holtby), Wood (60. Lasogga)