Auftrittsverbot für deutschen Proll-Star
Von MARKUS KRÜCKEN
Was ist da wieder am Ballermann los...? Immer mehr Mallorquiner haben den Sauf-Tourismus satt, würden ihre Insel gern in ein zweites Ibiza verwandeln. Mit Folgen für einen deutschen „Proll-Sänger“? Doch nachdem der Bürgermeister von Palma den Begriff „Abschaum“für einen Teil der deutschen Touristen vor Kurzem öffentlich verwendet hatte, haben die spanischen Behörden in Partysänger Ikke Hüftgold (41) offenbar das Kernproblem von Eskapaden und Gewalt ausgemacht. Denn: Der „Dicke Titten, Kartoffelsalat“-Sänger hat im Stimmungstempel „Bierkönig“, wo er DAS Zugpferd dieses Sommers ist, aktuell Auftrittsverbot. Außerdem herrscht FreibierStopp. Stattdessen wurde der Shootingstar der Szene (50 Millionen Aufrufe bei YouTube) ins kleinere „Oberbayern“verbannt. Weil „Ikke“das Opfer einer medialen Hetzkampagne ist, wie er sagt? „Ich befinde mich in laufenden Rechtsverfahren, kann nicht viel sagen“, so Hüftgold, der mit bürgerlichem Namen Matthias Distel heißt. Nur so viel: „Ob ich im Oberbayern auftrete oder nicht, ist alleine meine Entscheidung. Die Wahrheit wird hier noch ans Tageslicht kommen. Ich werde hier zum Sündenbock gemacht.“
So sieht es auch sein Kollege Lorenz Büffel, seit 2005 Stimmungsgarant an der Playa: „Ikke ist ein Bauernopfer. Klar polarisiert er, und seine Partys eskalieren: Aber er verherrlicht weder Gewalt noch hat er damit zu tun. Das ist absurd. Ich lebe seit zwölf Jahren hier, es ist keine Tendenz zu mehr Gewalt erkennbar.“
Gestern Abend gab es zwischen Hüftgold und dem Bierkönig-Boss den nächsten Krisengipfel. Hüftgold, bekennender Voll-Proll, gelassen: „Ich habe meine Fans hinter mir und Anfragen von Hotspots aus Malle und aus Bulgarien. Aber ich will und werde Teil des Bierkönig bleiben.“
Deutsche seien „selbstverständlich“weiter willkommen, so Palmas Bürgermeister Antoni Noguera. „Fakt ist aber auch, dass es eine kleine Minderheit unter den deutschen Urlaubern gibt, die Probleme bereitet, durch Besäufnisse, Schlägereien ...“