Warum stürzte der Tiger ab?
Zwei Soldaten starben bei Hubschrauberunfall in Mali. Technische Mängel vermutet
Bamako – Nach dem Tod von zwei Bundeswehrsoldaten beim Absturz eines Tiger-Kampfhubschraubers in Mali wird nach der Ursache geforscht. Sollte der Absturz auf bekannte technische Probleme zurückzuführen sein, könnte das für die Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) zum Problem werden. Der Hubschrauber sei „urplötzlich und ohne einen Notruf mit der Nase nach vorne abgekippt und dann sofort im Sturzflug zu Boden gegangen“, beschrieb es der Pilot eines anderen Tigers laut „Spiegel“. Am Mittwochnachmittag war das Fluggerät 70 km nördlich von Gao abgestürzt und ausgebrannt, zwei Soldaten starben. Hinweise auf Fremdeinwirkung liegen nicht vor. Es sind die ersten Todesfälle von Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz seit 2015. Mali gilt seit Längerem als der derzeit gefährlichste Einsatz der Truppe. Bislang waren die deutschen Soldaten dort aber verschont geblieben.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte in ihrer Amtszeit immer wieder die Bedeutung guter Ausrüstung der Soldaten im Einsatz betont.
Tiger galten von vornherein wegen ihrer HitzeAnfälligkeit nicht als ideales Fluggerät für diesen Einsatz. Der Inspekteur des Heeres hatte eine Ausnahmegenehmigung für den Flug unter hohen Temperaturen erteilt, bevor sie am 1. Mai einsatzbereit gemeldet wurden. Zunächst galt eine maximale Obergrenze von 43,26 Grad Celsius für den Start der Hubschrauber. Dieser Maximalwert, der sich je nach Luftdruck und Flughöhe berechnet, wurde für den Einsatz in Mali einfach um fünf Grad angehoben.