Ostseecamper saufen ab!
Dauerregen statt Badeurlaub: Die einen reisen ab, andere nehmen’s mit Humor
Von EVA-MARIA MESTER und WOLFGANG RUNGE
Regengüsse statt Sonnenschein, matschige Wiesen statt Badespaß: Die Campingurlauber an der Ostsee haben es in diesem Jahr nicht leicht. Die ersten reisen ab.
Dazu gehören Harald Zschaebitz und Per Saetre aus Norwegen. Die beiden Harley-Fahrer zelten seit Freitag auf dem Campingplatz Ivendorf zwischen Lübeck und Travemünde. Neben ihrem kleinen Zelt hat sich eine große Pfütze gebildet, Saetre steht mit nackten Füßen und hochgekrempelten Hosenbeinen im Wasser. „Uns reicht’s, wir brechen unseren Aufenthalt hier ab“, sagt Zschaebitz. „Ich komme seit 20 Jahren zur Travemünder Woche hierher, aber so schlimmes Wetter habe ich noch nie erlebt.“
Einige Meter weiter hat es sich Familie Lohmann aus Schneverdingen in Niedersachsen im Zelt gemütlich gemacht. Auf dem Campingkocher bereiten sie Spaghetti Bolognese zu. „Wir bleiben“, sagt Mutter Nadine und die Kinder Aline (13) und Justin (10) nicken. „So ist das nun mal im Norden. Wir machen Ausflüge und irgendwann wird das Wetter ja wohl wieder besser“, sagt die Mutter.
Auch auf dem Campingplatz Sass in St. Peter-Ording bleiben die Gäste gelassen. „Auf Regen folgt stets Sonnenschein“, sagt Nils Ladstätter aus dem hessischen Weiterstadt, der seit zwei Tagen mit dem Wohnmobil in St. Peter-Ording steht. „Wegen der Sicherheit wollen wir nicht ins Ausland: Woanders ist das Wetter doch viel schlimmer“, ergänzt Ehefrau Kathrin: „An der Nordsee ist es auch bei Regen schön.“
Sebastian Haage ist norddeutsches Schiet-