Der HSV hat Denswil am Haken
Poker um Ablöse und Zeitpunkt des Wechsels. Als Alternative hat Todt Spanier González im Visier
Wenn alles normal läuft, ist er bald Hamburger! Am Mittwoch nahmen Sportchef Jens Todt und Trainer Markus Gisdol Brügges Stefano Denswil abschließend unter die Lupe, nun kann alles ganz schnell gehen. Fest steht: Macht der HSV bei der HollandKante jetzt ernst, bekommt er seinen Wunschverteidiger. Allerdings: Mit dem Spanier Álvaro González (27, FC Villareal) steht auch eine Alternative bereit.
Die Nacht war kurz, aber das hatte sich gelohnt. Als Todt und Gisdol gestern Vormittag wieder in den „Aqua Dome“nach Längenfeld zurückkehrten, hatten sie einiges zu berichten. Gleich zwei Freistoßtore hatte Denswil beim 3:3 in der Champions-League-Qualifikation gegen Basaksehir erzielt, auch ansonsten unter den Augen des HSV-Duos überzeugt. Sie hätten ihn wohl am liebsten gleich mitgenommen. Aber so schnell geht es dann doch nicht.
Denswil hängt am HSVHaken. Nun müssen die Hamburger ihren Fang nur noch an Land ziehen. Brügges Vorstands-Boss Vincent Mannaert gibt sich erst gar keine Mühe, allzu große Hoffnungen auf Denswils Verbleib aufkommen zu lassen. „Im Fußball gibt es ständig Abgänge“, lässt er wissen. „Nun kommt es darauf an, ob wir eine Einigung mit Hamburg erzielen.“Und Denswil? Der sagt das, was er sagen muss: „Solange ich hier bin, gebe ich mein Bestes!“Klingt nach Abschied.
Offen allerdings, wie die Verhandlungen weiterlaufen. Der HSV, der mit Spielerberater Thomas Kroth einen Mittelsmann einschaltete, hatte nach wie vor keinen offiziellen Termin mit Brügges Bossen. Die Belgier wiederum zieren sich, ihren Abwehrmann vor dem so wichtigen Rückspiel in Istanbul (Mittwoch) abzugeben. Preislich liegen die Vorstellungen nicht so weit auseinander. Sechs Millionen Euro wäre der HSV bereit zu zahlen. Brügge schweben sieben Millionen
Euro vor – weil Dens-
wils Ex-Klub Ajax Amsterdam mit 20 Prozent am Transfererlös beteiligt ist.
Der Kampf um Denswil. Wird die Nummer zu zäh, ist der HSV gewappnet – und hat mit dem Spanier Álvaro González einen Ersatz in der Hinterhand. Laut „Radio Marca“soll der HSV dem FC Villareal eine Ablöse zwischen acht und zehn Millionen Euro bieten. Nach MOPO-Informationen steht González zwar auf dem Zettel der HSV-Bosse – ein Angebot aber haben sie noch nicht abgeben.