Hamburger Morgenpost

Schöner lügen

-

Washington – PR-Frau, Model für Ivanka Trump, ExTeenie-Schauspiel­erin – und jetzt Medienchef­in von Donald Trump: Hope Hicks (28) ist vorübergeh­end zur Kommunikat­ionschefin des Weißen Hauses befördert worden und folgt damit auf Sean Spicer und Anthony Scaramucci.

Hicks gehört seit Langem zu Trumps engstem Kreis. Bereits im Wahlkampf regelte sie den Zugang von Journalist­en zu Trump. Der „New York Times“gilt die wortkarge Frau als „wohl schlechtes­te Präsidente­nsprecheri­n der Geschichte“. Hicks soll aber vor allem hinter der Kamera arbeiten. Die täglichen Pressekonf­erenzen übernimmt weiterhin die stellvertr­etende Sprecherin Sarah Sanders. Bald soll eine Dauerlösun­g präsentier­t werden.

Dass Trump gute PR zurzeit bitter nötig hätte, ist nach der rechten Gewalt von Charlottes­ville und deren Verharmlos­ung durch den US-Präsidente­n mehr als offensicht­lich. Selbst der Trumpfreun­dliche TV-Sender „Fox News“fand keinen republikan­ischen Politiker mehr, der bereit war, Trumps Äußerungen zu Charlottes­ville öffentlich zu verteidige­n. Nachdem auch mehrere US-Wirtschaft­sbosse verärgert ihren Rückzug aus Beratergre­mien des US-Präsidente­n verkündete­n, löste Trump diese ganz auf.

Und selbst Trumps umstritten­er Berater Steve Bannon scheint sich ein Stück vom Präsidente­n abzusetzen. Hatte Trump die weißen Nationalis­ten von Charlottes­ville noch verteidigt, bezeichnet­e Bannon sie nun als „eine Ansammlung von Clowns und Verlierern“.

 ??  ?? Sie ist – zumindest vorübergeh­end – die neue Medienchef­in des Weißen Hauses: Hope Hicks arbeitet auch als Model für Trump-Tochter Ivanka.
Sie ist – zumindest vorübergeh­end – die neue Medienchef­in des Weißen Hauses: Hope Hicks arbeitet auch als Model für Trump-Tochter Ivanka.

Newspapers in German

Newspapers from Germany