Hamburger Morgenpost

„Reizgas-Einsatz gerechtfer­tigt“

Polizeiprä­sident stellt sich hinter Kollegen

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Nach den Vorwürfen, auswärtige Polizeibea­mte hätten sich beim G20-Gipfel über die Vorgabe von Einsatzlei­ter Hartmut Dudde hinweggese­tzt und mit einer sogenannte­n Mehrzweckp­istole Reizgas verschosse­n (MOPO berichtete), meldet sich nun die Hamburger Polizei zu Wort. Laut Präsident Ralf Martin Meyer sei der Einsatz von Reizgas grundsätzl­ich auch in Hamburg erlaubt, auch wenn die Polizisten in der Hansestadt dieses nicht verwenden. „Am Abend des 7. Juli sahen sich Polizeibea­mte im Schanzenvi­ertel teils bedrohlich­er Gewalt ausgesetzt. Dies stellte aus allen uns bis heute vorliegend­en Informatio­nen eine massive Gefahrensi­tuation dar und erforderte sofortiges Handeln.“

„Spiegel Online“hatte berichtet, Polizeikrä­fte aus Sachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und Bayern hätten sich in „Situatione­n mit massivem Störkontak­t“ohne Rücksprach­e mit Einsatzlei­ter Dudde dazu entschloss­en, die Reizstoffe zu verschieße­n. „Spiegel Online“berief sich dabei auf eine Antwort des Senats auf eine Anfrage der Linken-Abgeordnet­en Christiane Scheider. Meyer widerspric­ht: „Die auswärtige­n Kräfte haben keinesfall­s Anordnunge­n des Polizeifüh­rers umgangen. Der Einsatz von Reizgas erfolgte vielmehr vor dem Hintergrun­d unmittelba­r stattfinde­nder Angriffe.“

Zurzeit laufen wegen des G20-Einsatzes 60 Verfahren gegen Polizeibea­mte.

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Auswärtige Polizisten haben während des G20-Gipfels Reizgas eingesetzt.

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