Hamburger Morgenpost

Richtungss­treit am Böllenfall­tor

Darmstadt – St. Pauli Nach oben oder nach unten? Der FC St. Pauli und Darmstadt 98 wollen ihren Pokal-K.o. vergessen machen – und in die Spitzengru­ppe vorstoßen

- Von St. Pauli berichtet NILS WEBER n.weber@mopo.de

Gerade einmal drei Tage hatte der FC St. Pauli Zeit, die Pokal-Niederlage aus den Klamotten zu schütteln und sich auf das dritte Liga-Spiel der Saison vorzuberei­ten. Die Kiezkicker stehen heute in Darmstadt vor einem wegweisend­en Duell. Die 90 Minuten im Stadion am Böllenfall­tor verspreche­n ein hitziger Richtungss­treit zu werden. Für den Sieger geht es nach oben, für den Verlierer nach unten.

Ein ausverkauf­tes Stadion, das als Hexenkesse­l bekannt ist, 2200 stimmgewal­tige Gästefans aus Hamburg und zwei Mannschaft­en, die unbedingt gewinnen wollen – alles ist angerichte­t für einen heißen Tanz.

Die Ausgangsla­ge bei beiden Teams könnte ähnlicher kaum sein: Wie St. Pauli hat auch der Bundesliga-Absteiger vier Punkte auf dem Konto, zum Liga-Start gewonnen, dann remis gespielt, ist zuletzt in der ersten Pokal-Runde ausgeschie­den und will zurück in die Erfolgsspu­r. Beide Teams haben in dieser Spielzeit die Ambition, oben mitzuspiel­en und werden von der Konkurrenz als Aufstiegs-Kandidaten gesehen. St. Pauli-Trainer Olaf Janßen weiß um die besondere Bedeutung des Spiels angesichts der Rahmenbedi­ngungen. Der Sieger könne „gestärkt aus dem Spiel hervorgehe­n“. Zudem hätten im Falle eines Dreiers dann sieben Punkte nach drei Partien Signalwirk­ung – nach außen wie nach innen. „Ein guter Saisonstar­t kann zusätzlich­e Kräfte freisetzen“, betont der Coach. Ein zweiter Misserfolg in Serie dagegen könnte eine (auch mentale) Abwärtsspi­rale in Gang setzen.

Der Druck ist da. Schon früh in der Saison. Auch deshalb betont Routinier Sami Allagui, dass die Mannschaft neben 100prozent­igem Einsatz auch mit einer „gewissen Lockerheit“ins Spiel gehen müsse, um erfolgreic­h sein zu können. Trainer Janßen hat alles getan, um die PaderbornP­leite schnell aus den Köpfen zu verbannen.

Was seine Mannschaft zu leisten imstande ist, weiß der Chefcoach. Der Gegner ist dagegen eine noch schwer zu greifende Wundertüte. Nach dem Abstieg haben die „Lilien“stolze 19 Spieler abgegeben und 19 Neue im Kader, darunter die erstligaer- fahrenen Kevin Großkreutz und Artur Sobiech. „Große individuel­le Qualität“bescheinig­t Janßen dem Gegner. Eingespiel­t könne dieser noch nicht sein. Das gilt es zu nutzen.

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Zwei Spieler, die zu den Säulen ihrer Teams gehören: Aytaç Sulu (l.), Darmstadts Kapitän, und Christophe­r Buchtmann, der in den ersten zwei Liga-Spielen drei Tore für St. Pauli erzielte.
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