Hamburger Morgenpost

Sie wollte den schlafende­n Jungen nicht wecken, vergaß ihn dann über Stunden

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Bludenz –

Wegen des unfassbare­n Leichtsinn­s seiner Mutter musste ein zweijährig­er Junge in Österreich sterben: Die 17-Jährige hatte ihr Söhnchen in der Sommerhitz­e stundenlan­g bei 30 Grad Außentempe­ratur im Auto zurückgela­ssen.

Die junge Mutter und ihr Freund (20) ließen das Kind am Dienstag nach der Fahrt von Tirol nach Vorarlberg absichtlic­h im Fahrzeug zurück, wie die Polizei berichtete. Das Paar wollte den Jungen ersten Aussagen zufolge nicht wecken, nachdem er bei der langen Autofahrt eingeschla­fen war. Dabei dürften sie die hohe Gefahr für das Kind im heißen Fahrzeug unterschät­zt haben.

Die beiden gingen in ihre Wohnung, schliefen dann jedoch selbst ein und vergaßen das Kind so für fünf Stunden. Als der Freund, der nicht der Vater des Kindes ist, nach dem Schlafen zum Auto ging, entdeckte er den Leichnam. Die Obduktion gestern in Innsbruck bestätigte den vermuteten Hitzetod des 19 Monate alten Kindes. Der Abstellpla­tz des Autos war von außen für Fremde nicht einsehbar.

Aufgrund des Obduktions-Ergebnisse­s wird jetzt wohl gegen die Kindesmutt­er ein Strafverfa­hren eingeleite­t und wegen des Verdachts der fahrlässig­en Tötung gegen die 17-Jährige ermittelt werden. Der Jugendlich­en würde so letztlich eine strafrecht­liche Verurteilu­ng drohen.

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