Hamburger Morgenpost

Jung stopft das Abwehr-Loch

22-Jähriger verteidigt für den gesperrten Mavraj Gisdol: „Sind dünn besetzt.“Aussprache mit Santos

- Vom HSV berichtet MATTHIAS LINNENBRÜG­GER m.linnenbrue­gger@mopo.de

Markus Gisdol zählt zu den Trainern, die nach Siegen eigentlich nichts an der Mannschaft verändern. „Never change a winning team“, so lautet sein alter Leitspruch. Doch nach den Erfolgen über Augsburg (1:0) und in Köln (3:1) muss er ein AbwehrPuzz­le lösen. Und das ausgerechn­et vor dem Duell mit den in der Offensive brutal starken Leipzigern.

Mergim Mavraj steht nach seiner Gelb-Roten Karte nicht zur Verfügung. Wie reagiert Gisdol? Ganz einfach: Er fängt gegen RB an, wie er in Köln aufhörte! Gideon Jung (22) stopft das Loch im Zentrum, verteidigt an der Seite von Kyriakos Papadopoul­os. „So ist es geplant“, verriet der HSVCoach schon gestern. Bloß keine Experiment­e.

Gisdol machte allerdings auch kein Geheimnis daraus, dass er sich mehr Alternativ­en gewünscht hätte, dies aber auf dem Transferma­rkt letztlich nicht umsetzbar gewesen wäre. „Nominell sind wir dünn besetzt, da darf nicht viel passieren, sonst entstehen Engpässe. Ich akzeptiere das und gehe den Weg voll mit“, sagte der Trainer, „aber auf die Gefahr muss ich auch hinweisen.“

Schon Mavrajs Ausfall zwingt ihn zur Improvisat­ion. Da Bjarne Thoelke (Innenbandr­iss im Knie) verletzt ist, steht Gisdol neben „Papa“mit van Drongelen nur noch ein gelernter Innenverte­idiger zur Verfügung. Doch „Big Rick“wird links hinten gebraucht, dort überzeugte er in den ersten beiden Saisonspie­len. Also setzt er auf Mittelfeld-Abräumer Jung.

Und Douglas Santos? Der Linksverte­idiger war auf dem Sprung zur PSV Eindhoven, wollte auch weg, musste aber bleiben, weil es Sportchef Jens Todt nicht gelungen war, gleichwert­igen Ersatz zu verpflicht­en. Der HSV-Coach hatte Santos während der Transferpe­riode aus dem Kader gestrichen. „Ich hatte den Eindruck, dass er im Kopf nicht frei war und ihn die Situation belastet hat“, so Gisdol.

Sowohl Todt als auch der Trainer führten in den vergangene­n Tagen ein Einzelgesp­räch mit dem Brasiliane­r, wie Gisdol berichtete: „Die Sache ist geklärt, wir haben einen Strich darunter gesetzt. Es ist ein neuer Start in eine hoffentlic­h auch für ihn erfolgreic­he Saison.“Santos’ Chance, schon morgen gegen Leipzig wieder im Kader zu stehen, sei „sehr groß“.

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