Fan-Wut auf Eurosport
Der „Player“wackelt weiter. DFL bittet zum Rapport. Gisdol: „Eine Katastrophe!“
Die Wut der Fans hat sich noch lange nicht gelegt. Nachdem der Eurosport Player auch bei der Partie des HSV gegen Leipzig teilweise hakte, sieht sich der Sender mit harten Vorwürfen konfrontiert. Nun reagiert auch die DFL auf den Schlamassel – und bittet die Verantwortlichen des Senders Anfang der Woche zum Rapport.
Wie gut, dass die Giftpfeile nur verbaler Natur sind, ansonsten könnte man in München derzeit kaum die Straße betreten, ohne sich zu verletzen. Großes Stirnrunzeln in der Rosenheimer Straße, dem Hauptsitz des Senders, der sich gerade zum Gespött des Landes macht. Wieder gab es Probleme, wie schon beim ersten Freitagsspiel der Saison, als der Stream während des HSV-Spiels in Köln in vielen Haushalten komplett streikte. Diesmal waren es nur Teile des Spiels, doch Volkes Seele schäumt.
Auch die DFL hat genug gesehen, bzw. nicht sehen können. Der Verband, der eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Fans hat, reagierte prompt. Die betroffenen Fans seien „zurecht unzufrieden“, heißt es in einer Erklärung, „ebenso wie Eurosport selbst und die DFL“. Der Verband werde Anfang der kommenden Woche gemeinsam mit Eurosport darüber sprechen, wie künftig die hohen Standards der Bundesliga durchgehend gewährleistet werden können“. Eine klare Warnung der DFL an den Sender.
Das dürfte ganz im Sinne von Markus Gisdol sein, der sich bereits kurz nach dem 0:2 gegen Leipzig Luft gemacht hatte. „Eine Katastrophe“sei das alles. „Das ist doch nichts, was unserem Fußball guttut. Die Fans sind hochgradig verärgert. Ich kenne diese Probleme von meinem Vater.“Und weiter: „Falls da keine Einigung zwischen Sky und Eurosport stattfindet, zahlt doch der Fußball!“Auch einen Tag später zeigte sich Gisdol unversöhnlich. „Ich musste das mal aussprechen“, so der Trainer. „Wir waren durch die Freitagsspiele natürlich auch besonders betroffen.“
Wird nicht besser für den HSV-Anhang, am kommenden Freitag gastiert der Dino in Hannover. Und Eurosport? Der Sender stellt vor allem mangelnde Selbstkritik zur Schau. Die Übertragung der HSV-Partie gegen Leipzig habe „weitestgehend problemlos“funktioniert, heißt es in einer Stellungnahme. Probleme aber könnten bei „Streaming-Services teilweise auftreten“.
Die DFL sieht das anders – und geht nun im Sinne der Fans in die Offensive.