Und plötzlich hatte ich vier Schwestern und drei Brüder
Ellen (61) glaubte ihr Leben lang, ein Einzelkind zu sein. Bis jetzt …
Union Beach – Mehr als 60 Jahre lebte Ellen Brotschol Noble aus Union Beach in New Jersey (USA) in dem Glauben, ein Einzelkind zu sein. Bis sie einen Brief erhielt, der ihr Leben auf den Kopf stellte. Denn es handelte sich um Auszüge aus ihrem Stammbuch, die sie angefordert hatte.
Darin stand nicht nur, dass sie als Kleinkind adoptiert worden war, sondern auch dass sie noch vier Schwestern und drei Halbbrüder hat. Dass sie Adoptivkind war, hatten ihr ihre Eltern schon lange mitgeteilt. Dass ihre leibliche Mutter und ihr Vater, die beide längst verstorben sind, aber noch viele weitere Kinder hatten, erfuhr sie erst jetzt, nachdem ein Gesetz neuerdings Adoptivkindern Einblick in das Geburtsarchiv erlaubt.
„Mein ganzes Leben habe ich immer damit gehadert, keine Geschwister zu haben“, gesteht die 61-Jährige. „Ich habe mich immer so allein gefühlt. Besonders nachdem meine Adoptivmutter starb. Da war ich gerade 24 Jahre alt. Und als mein Vater starb. Da war ich 40.
Tränenreich und emotional verlief das erste Telefongespräch, das sie im Frühjahr mit ihrer im Nachbarort lebenden Schwester Michelle führte: „Hi Michelle“, hatte Ellen Noble sich gemeldet und dann mit stockender Stimme nachgeschoben: „Du kennst mich nicht, aber ich glaube, dass wir verwandt sind.“Ellen, Michelle und drei weitere Schwestern, die ebenfalls in New Jersey leben, haben sich jetzt wiedergesehen, und demnächst soll es ein großes Treffen mit den Halbbrüdern geben, die hochbetagt im US-Staat Georgia leben. Allen Adoptivkindern, denen es ähnlich wie ihr ergangen ist, kann Ellen nur raten: „Habt keine Angst davor, nachzuforschen, wo ihr herkommt und wer ihr seid. Ich bin so glücklich. Was gibt es Schöneres, als seine Geschwister in den Arm zu nehmen?“