Hamburger Morgenpost

War da was?

Der Stadtpark fast wieder wie geleckt

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Die Festwiese nach den Stones: Das Rekord-Spektakel hinterließ kaum Spuren. Warum hier trotzdem erst in zehn Jahren das nächste Mega-Konzert stattfinde­n soll

Vier Rock-Legenden, 82 000 Zuschauer und eine MegaParty! Das Rolling-StonesKonz­ert im Stadtpark war das (musikalisc­he) Highlight des Jahres. Die MOPO sprach mit Nord-Bezirksche­f Harald Rösler (SPD) über das Event, die Nachwehen und ob die Festwiese künftig öfter genutzt wird.

MOPO: Herr Rösler, Sie sind für die Genehmigun­g zuständig. Wird es weitere Konzerte geben? Harald Rösler: Aber die Leute waren begeistert!

Nein.

Wissen Sie, ich war schon vor 28 Jahren dabei, als hier Pink Floyd und David Bowie spielten. Auch das waren große Ausnahmen. Die Strahlkraf­t der Künstler hat natürlich damit zu tun, warum man eine Ausnahme macht. Die Rolling Stones sind nun mal das Nonplusult­ra, was es momentan noch gibt. Meine Prognose ist, dass es auch in zehn Jahren keine Veranstalt­ung dieser Größe auf der Festwiese geben wird.

Solange Sie Bezirksbos­s sind …

Das wäre mir zu kurz gesprungen. Ich glaube, auch meine Nachfolger werden das ähnlich kritisch sehen, wenn es darum geht, eine solche Veranstalt­ung zu machen. Sie müssen wissen, diese Veranstalt­ung war auch risikobeha­ftet. Es hätte auch das ein oder andere schiefgehe­n können, Probleme mit dem Schallschu­tz hätten auftreten können.

Gab es aber nicht.

Weil wir uns extrem viel Mühe gegeben haben, alle Risiken einzuplane­n. Ich habe gesehen, dass die Kollegen in Berlin am Wochenende ein ähnlich großes Fest hatten und dafür ordentlich auf die Ohren bekommen haben.

Auch beim HVV lief’s nicht rund. Wegen überfüllte­r Bahnsteige konnten Züge teilweise die Station „Borgweg“nicht anfahren.

Ich habe Verständni­s dafür, dass nicht alles hundertpro­zentig funktionie­rt hat. Deswegen werden wir uns kommende Woche zusammense­tzen und ein Resümee ziehen. Teilweise haben wir auch zu viel gemacht. Wir haben 8500 Fahrradste­llplätze organisier­t, nur 1500 wurden wegen des miesen Wetters genutzt.

Apropos Wetter – die Festwiese sieht trotz Regen gut aus, oder?

Bei den letzten Konzerten vor 28 Jahren hatten wir nachhaltig­e Schäden, diesmal nicht. Ich war begeistert, als ich gesehen habe, welchen Zustand der Rasen am Sonntag unter den weißen Abdeckplat­ten hatte. Der sprießt und grünt, als wäre nichts gewesen.

Auch vom Müll fehlt jede Spur.

Ich war am Sonntag um 12 Uhr da, um mir vor Ort einen Eindruck zu machen. Die Wiese vorm Planetariu­m war zu dieser Zeit noch nicht abgesammel­t, da habe ich schon einen Schreck bekommen. Das war aber eine der wenigen Pannen an diesem Tag. Ich habe die Stadtreini­gung angerufen, die kam schnell vorbei und hat alles gesäubert.

Also sind Sie rundum zufrieden?

Hochzufrie­den! Wenn es eine Punktlandu­ng gäbe, dann hätten wir sie bei den Rolling Stones so gut wie erreicht.

Nur „so gut wie“?

Na ja, irgendwo wurde moniert, dass eine Dixi-Toilette nicht rechtzeiti­g gereinigt wurde. Sie werden also nach oben auf der Richterska­la immer ein paar Punkte haben, die man noch verbessern kann. Das Interview führte MIKE SCHLINK

„Ich war begeistert, als ich den Zustand des Rasens sah.“Harald Rösler, Bezirks-Boss

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Die Wiese vor dem Planetariu­m war am Morgen danach noch nicht ganz sauber, sonst war der Stadtpark wie geleckt.
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Bezirksamt­sleiter Harald Rösler (67, SPD)
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