Wetter-Schäden seit 1980 vervierfacht
Berlin – Die Schäden durch Extrem-Wetter in Deutschland haben sich seit den 80er Jahren fast vervierfacht. Das geht aus einer Daten-Übersicht des Versicherungskonzerns Münchener Rück hervor. Demnach hat der Mittelwert der Schäden durch schwere Gewitter in Deutschland in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts bei 582 Millionen Euro gelegen. Zwischen 2010 und 2016 waren es im Schnitt gut zwei Milliarden Euro. Von den zehn Gewittern mit den höchsten Schäden seit 1980 haben den Daten zufolge allein sieben in den vergangenen fünf Jahren stattgefunden. Klimaforscher sehen einen Zusammenhang zwischen der Zunahme von Wetter-Extremen und der Erderwärmung.
Die trifft die Nordsee besonders stark: Das Wasser hat sich seit 1965 um 1,67 Grad erwärmt. Das wirkt sich nicht nur auf die Fischerei aus.
Auch der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Hans Joachim Schellnhuber, mahnt: „Das Jahr 2017 zeigt uns auf bitterste Weise, warum die Wissenschaft seit Jahrzehnten vor dem Klima-Chaos warnt: Die Elemente Feuer, Wasser und Luft wenden sich nun gegen uns, weil wir den Planeten aus dem Gleichgewicht bringen.“Viele weitere Wirbelstürme könnten die Menschheit heimsuchen, meint der Experte. „Und über Andalusien und Sizilien könnte noch in diesem Jahrhundert die Sahara nach Europa eindringen.“Zugleich kritisierte Schellnhuber, dass das Thema im Bundestagswahlkampf nahezu völlig ausgeblendet werde. Stattdessen häuften sich „unnötige Bekenntnisse zu den Geschäftsmodellen von gestern“wie Dieselantrieb, Kohleverstromung und industrielle Landwirtschaft.