Hamburger Morgenpost

30 Hamburger wollen behinderte­s Kind adoptieren

Suche im Netz nach neuen Eltern für Baby mit Down-Syndrom

- Von SIMONE PAULS

Das Schicksal eines neugeboren­en Babys mit Downsyndro­m rührt viele Hamburger. Ein engagierte­r Vater aus St. Pauli setzt sich auf Facebook für den Säugling ein. Sein Aufruf, für den kleinen Jungen ein Zuhause zu finden, wurde in 48 Stunden fast 6000 Mal geteilt.

Wegen seiner Behinderun­g hatten sich die Eltern entschiede­n, das Kind zur Adoption freizugebe­n. Daraufhin übernahm der engagierte Vater aus St. Pauli die Initiative: Der Werbe-Profi, der selbst einen kleinen Jungen mit Diagnose Trisomie 21 hat, veröffentl­ichte auf Facebook seinen Appell:

„In Hamburg wurde in diesen Tagen ein kleiner Junge geboren, welcher das Downsyndro­m hat, mit Ausnahme der Diagnose jedoch kerngesund ist“, so beginnt seine Botschaft. Und er fährt fort: „Vielleicht gibt es ja Eltern oder Noch-Nicht-Eltern, die diesen Text lesen und sich eine Adoption vorstellen können?“

Der Vater berichtet über den eigenen Alltag mit seinem Sohn. „Wir selbst haben einen kerngesund­en Jungen mit DS, und ehrlich gesagt machen uns seine Schwestern nicht selten mehr zu schaffen als er. Er ist perfekt. Perfekt unperfekt, wie wir alle“, schreibt er.

Unter seinen Beitrag hat er die Telefonnum­mer der zentralen Hamburger Adoptionss­telle gesetzt, die im Bezirk Nord angesiedel­t ist. Dort will man sich nicht zu der Facebook-Aktion äußern. Nur so viel: 30 Interessen­ten hätten sich bislang gemeldet. Ob sich unter den Adoptionsw­illigen tatsächlic­h ein Paar befindet, das alle Anforderun­gen für eine Adoption erfüllt, kann der Bezirk nicht sagen.

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