Hamburger Morgenpost

Grau kann auch sexy sein

Birgit Schrowange färbt nicht mehr und ist überzeugt:

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Von BERND PETERS & DANIELA HÜNDGEN

Kurz vor ihrem 60. Geburtstag traut sie sich und darf das jetzt auch öffentlich. Birgit Schrowange (59) zeigt ihre grauen Haare. Bisher hat sie die immer gefärbt – weil ihre RTL-Chefs keine „Frau in Grau“vor der Kamera sehen wollten. Aber Grau kann auch sexy sein – davon ist Schrowange überzeugt.

Dabei versteckte sie ihre grauen Haare jahrelang – obwohl sie offen erzählte, dass sie früh ergraute, genetisch bedingt schon mit Ende 30.

Warum steht sie jetzt dazu? Erst mal für eine TV-Show. „Wo siehst du dich heute in einem Jahr?“Diese Frage stellte (43) ihr gestern als Moderator des RTL-Formats „This Time Next Year“. Ihre Antwort: „Heute in einem Jahr werde ich mit grauen Haaren ,Extra‘ moderieren!“Die Kölnerin zur MOPO: „Ich färbe seit weit über 20 Jahren meine Haare. Jetzt wollte ich gucken, wie sehe ich überhaupt aus? Und allen zeigen: Guckt! Graue Haare können auch bei Frauen attraktiv sein.“

Und wie fühlt sich das an? „Ich fühle mich befreit. Das bin ich, wenn ich in den Spiegel gucke, ganz authentisc­h

Jan Hahn

und ich fühle mich sehr wohl. Es sieht super aus. Und komischerw­eise macht es mich jünger und nicht älter.“Schrowange: „Man kann sich nicht einfach die Haare grau färben, sondern muss sich die grauen Haare rauswachse­n lassen. Diese Übergangsp­hase ist nicht einfach. Vor allem nicht, wenn man täglich in der Öffentlich­keit steht, deswegen habe ich ein Jahr eine Perücke getragen, um ,Extra‘ zu moderieren.“Sie betont: „Das traut mir keiner zu.“Aber sie will durchhalte­n, jetzt nicht mehr färben. „Diese Chemiekeul­e jeden Tag“sei auch schädlich für sie. Und: „Das ist eines der wichtigste­n Jahre in meinem Leben“, verrät Schrowange – schließlic­h wird sie nächstes Jahr 60. Auch wenn die Aktion nur für eine Show ist – sie stößt eine Diskussion an – wie eine MOPO-Umfrage unter rund 1000 Lesern zeigt. Auf die Frage, wie ihnen Schrowange besser gefällt, antwortete­n 69 Prozent: „Mit grauen Haaren! Ist doch viel natürliche­r“– während 20 Prozent angaben: „Mit gefärbten Haaren! Graue Haare wirken einfach zu alt“(bei 11 % Unentschlo­ssenen).

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Deutlicher Unterschie­d: Birgit Schrowange, wie wir sie bisher kannten (o.) – und mit ihrer natürliche­n grauen Haarfarbe (l.).

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