Hamburger Morgenpost

Todesfalle Orkan

Sturm fegt über Hamburg +++ Passant von Baugerüst getötet +++ Chaos bei der Bahn +++ Rollstuhlf­ahrer stirbt nach Sturz in die Elbe

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Von RÜDIGER GAERTNER

Der erste große Herbststur­m der Saison wütete über Norddeutsc­hland. Und Sturmtief Sebastian hatte es in sich – richtete im gesamten Gebiet große Schäden an. Es gab ein Todesopfer. An der Willy-Brandt-Straße fiel ein Gerüst aus der 7. Etage und traf einen Passanten (38). Er erlitt schwerste Verletzung und verstarb wenig später in der Klinik.

Tragisch auch der Vorfall in Blankenese: Dort fiel ein Rollstuhlf­ahrer (69) in die Elbe. Feuerwehrm­änner konnten den Mann nur noch tot bergen. Ob hier der Sturm eine r Rolle spielte, ist noch unklar.

Gegen 11 Uhr erreichten die ersten Ausläufer von Sturmtief Sebastian die Hansestadt. Kräftige Windböen entwurzelt­en Bäume. Für die Hamburger Feuerwehr der Beginn eines einsatzint­ensiven Tages, denn „Sebastian“nahm Fahrt auf – erreichte Orkanböen von bis zu 100 Stundenkil­ometer. Und das blieb nicht ohne Folgen.

Auf der U1 zwischen Ochsenzoll und Fuhlsbütte­l Nord krachte am Vormittag ein entwurzelt­er Baum auf die Gleise. Dadurch wurde der Zugverkehr unterbroch­en. Wenig später musste die Streckensp­errung bis nach Lattenkamp erweitert werden, weil auch hinter Fuhlsbütte­l ein Baum auf die Gleise gefallen war.

Gegen 13 Uhr dann das Drama. Orkanartig­e Böen rissen am ehemaligen „Spiegel“-Gebäude an der Willy-BrandtStra­ße ein Baugerüst aus der Verankerun­g. Die Eisenstang­en rasten samt Trittplatt­en in die Tiefe und trafen dort einen Passanten. Ein Notarzt kämpfte längere Zeit um das Leben des schwer verletzten Mannes. Ohne Erfolg. Er starb wenig später in der Klinik.

Überall im Hamburger Stadtgebie­t knickten Bäume um, Bauzäune kippten auf Straßen und Gehwege, Dachziegel fielen von den Häusern. Bis zum Nachmittag nahmen die Notrufe zu. Die Feuerwehr rückte zu über 375 Einsätzen aus. Zusätzlich­e Kräfte wurden in die Wachen beordert. Grausamer Vorfall im Blankenese: Dort fiel ein Rollstuhlf­ahrer (69) in die Elbe. Feuerwehrm­änner konnten den Mann nur noch tot bergen.

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 ??  ?? Notarzt und Feuerwehrm­ännerverso­rgen den schwer verletzten Mann (38). Er wurde von herabstürz­enden Gerüstteil­en getroffen.
Notarzt und Feuerwehrm­ännerverso­rgen den schwer verletzten Mann (38). Er wurde von herabstürz­enden Gerüstteil­en getroffen.
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