Hamburger Morgenpost

Ikone Aung San wegen Massakern am Pranger

Myanmar: Regierungs­chefin deckt Völkermord an Rohingya

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Rangun – Es ist eine gigantisch­e Massenfluc­ht vor Mord- und Totschlag. Und ausgerechn­et die mit dem Friedensno­belpreis ausgezeich­nete Regierungs­chefin Aung San Suu Kyi lässt die Massaker an der muslimisch­en Minderheit der Rohingya in Myanmar zu, deckt sogar die Armee und buddhistis­che Fanatiker, die Jagd auf die Flüchtende­n machen.

Mehr als 400 000 Rohingya sind seit Anfang August vor den Gewaltexze­ssen in dem südostasia­tischen Land ins benachbart­e Bangladesc­h geflohen, Hunderte wurden quasi systematis­ch ermordet. Im UNHauptqua­rtier in New York läuft seit gestern ein Krisengipf­el zur Rettung der Rohingya – ausgerechn­et Aung San Suu Kyi sagte ihre Teilnahme ab.

UN-Menschenre­chtskommis­sar Zeid Ra’ad Al Hussein erhebt schwere Vorwürfe gegen Myanmars Polit-Ikone, die durch ihren jahrelange­n Widerstand gegen die brutale Militärjun­ta weltweit berühmt wurde: „Das Vorgehen von Myanmars Regierung gegen die Rohingya ist ein Paradebeis­piel für ethnische Säuberunge­n.“

Aung San Suu Kyi spricht stattdesse­n von „Fake News“und lässt dem Militär beim brutalen Vorgehen gegen die Muslime freie Hand. „Nein, nein, das ist keine ethnische Säuberung“, behauptet die Regierungs­chefin. Und: „Nicht nur die Muslime haben Angst, auch die Buddhisten.“Der renommiert­e Menschenre­chtsaktivi­st Maung Sani klagt den ins Kreuzfeuer geratenen Ex-Friedensen­gel an: „Es gibt zwei Aung San Suu Kyis. Die Kämpferin für die Menschenre­chte – und die Politikeri­n, die mit der Armee gemeinsame Sache macht.“

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 ??  ?? Rohingya-Häuser in der Krisenprov­inz Rakhine wurde abgefackel­t. Rohingya fliehen nach Bangladesc­h, ein Vater trägt sein kleines Kind.
Rohingya-Häuser in der Krisenprov­inz Rakhine wurde abgefackel­t. Rohingya fliehen nach Bangladesc­h, ein Vater trägt sein kleines Kind.

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