Der Blick geht nach oben
Nina Braack bleibt dem VT Hamburg trotz Erstliga-Angeboten treu. Wechsel vielleicht im nächsten Jahr. Mittelfristiges Ziel des Vereins: Bundesliga-Aufstieg
Seit Nina Braack in Hamburg Volleyball spielt, hat sie einiges erlebt: Trainerwechsel, ihren persönlichen Aufstieg in die 1. Bundesliga, den finanziellen Ruin von Vorgänger-Klub Aurubis – die Liste ist lang. Am Sonnabend geht die 1,86-Frau mit dem Volleyball-Team Hamburg in ihre neunte Spielzeit – vielleicht ihre letzte an der Elbe.
Denn bis jetzt ist Braack kein Vollzeit-Profi. Das könnte sich aber nach der kommenden Saison ändern: „Im nächsten Jahr habe ich mein Master-Studium abgeschlossen“, erklärt die Blondine. „Dann bin ich bei der Entscheidung, wo ich spiele, unabhängig.“Logisch: Braacks Uni ist in Hamburg, die Wege zum Training nach Neugraben sind damit überschaubar.
Dass Braack in Hamburg bleibt, ist trotzdem nicht selbstverständlich: Auch vor dieser Saison gab es für die 24-Jährige Angebote aus der ersten Liga. Bei der Entscheidung, zu bleiben, war auch der neue Coach wichtig: Seit dem Sommer leitet Jan Maier (44) nach dem Aus von Slava Schmidt (34) die Geschicke beim Zweitligisten.
Schmidt hatte sich aus privaten Gründen aus dem Verein zurückgezogen. „Das bedauere ich sehr“, sagt Neu-Trainer Maier, der in der abgelaufenen Spielzeit die Drittliga-Damen des SC Alstertal-Langenhorn auf Rang drei führte. Und weiter: „Ich hätte gerne mit ihm zusammengearbeitet.“Stattdessen bringt Maier nun Matthias Krause von SCALA als CoTrainer mit.
Führungsspielerin Nina Braack ist mit der Wahl zufrieden: „Jan Maier kenne ich schon seit zehn Jahren, das macht vieles einfacher.“Außerdem sei ihr wichtig gewesen, wie das neue Team aussieht. Zum Auftakt am Sonnabend gegen Berlin (19 Uhr, CU Arena) gehören neben der neuen Kapitänin Saskia Radzuweit und erfahreneren Spielerinnen wie Anisa Sarac auch viele extrem junge zum 14-Frau-Kader – davon neun unter 22 Jahren. Für den Trainer ist das kein Problem: „Die meisten haben für ihr Alter schon sehr viel Erfahrung. Wir können da auf jeden Fall mithalten.“
Für den Aufstieg wird es wohl trotzdem nicht reichen. Der soll dafür spätestens in drei Jahren folgen. „Hamburgs Volleyball muss wieder erstklassig sein“, ist Maier überzeugt.