Diese Mutter opferte für ihr Baby Leben
Carrie (37) entschied sich für ihr ungeborenes Mädchen und gegen eine Krebstherapie
Wyoming – Ein kleines Mädchen schläft friedlich im Brutkasten. Es ist an Schläuche angeschlossen, wird rund um die Uhr überwacht, aber: Es lebt. Damit es leben kann, hat seine Mama alles riskiert – und verloren. Drei Tage nach der Geburt ist sie an einem Hirntumor gestorben, weil ihr das Leben ihres ungeborenen Kindes wichtiger war als ihr eigenes.
Als Carrie DeKlyen (37) aus Wyoming (US-Staat Michigan) erfährt, dass sie in der achten Woche schwanger ist, steht sie vor einer schweren Entscheidung. Sie will das Baby, doch in ihrem Körper ist noch etwas, das mit jedem Tag wächst. Ein Tumor, der sich in ihrem Kopf ausbreitet und von dem sie erst seit wenigen Tagen weiß.
Die Ärzte raten ihr zu einer Chemotherapie, um ihr Leben zu retten oder es zumindest um einige Jahre zu verlängern. Doch die Therapie würde das kleine Mädchen, das in Carries Bauch heranwächst, wahrscheinlich nicht überleben.
Carrie und ihr Mann Nick (39) haben bereits fünf gemeinsame Kinder. „Meine Frau liebt die Kinder mehr als alles andere“, sagt Nick. Für die werdende Mutter steht deshalb fest: Sie will das Baby behalten. Sie entscheidet sich gegen die
Krebstherapie und kämpft jeden Tag gegen die Schmerzen im Kopf, sie kämpft für das kleine Mädchen in ihrem Bauch.
Mit ihrem Mann sucht Carrie schon sehr früh nach einem Namen. Sie entscheiden sich für „Life“(deutsch: Leben). In der 19. Woche erleidet Carrie einen Schlaganfall – sie verliert das Bewusstsein, muss beatmet und künstlich ernährt werden. Carrie wacht nicht mehr auf.
Fünf Wochen liegt sie im Koma. Dann entscheiden die Ärzte, das Baby zu holen. Sie machen einen Kaiserschnitt, holen das kleine Mädchen auf die Welt. Es wiegt 625 Gramm und ist gesund. Nach der Geburt lässt Carries Mann die Maschinen abstellen, die Carrie am Leben erhalten. „Ich sehe dich im Himmel“, sagt Nick zu seiner sterbenden Frau. Er und die Kinder bleiben bei ihr, bis zum letzten Atemzug. „Es tut so weh“, sagt Nick. „Aber das ist, was sie wollte. Sie wollte dieses Kind beschützen.“
Und Life kämpft, so wie ihre Mama für sie. Sie nimmt zu und atmet fast schon selbst. Sie braucht zwar noch Zeit, bis sie stark genug für die Welt da draußen ist. Aber in fünf Monaten kann sie wohl nach Hause, zu Papa und ihren fünf Geschwistern.