Fan-Ärger nach dem Nordderby. Harter Vorwurf von der Weser nach Ultra-Stopp im Volkspark
Auf dem Platz war es beim 107. Nordderby zwischen dem HSV und Werder Bremen ordentlich zur Sache gegangen. 40 Fouls standen am Ende in der Statistik. Sehr ruhig blieb es hingegen beim Aufeinandertreffen der beiden Fan-Lager. Keine nennenswerten Auseinandersetzungen wurden im Umfeld des Spiels registriert. Womöglich lag es daran, dass mal wieder einige Ultras aus Bremen fehlten. Doch genau das sorgt jetzt für Ärger.
171 Werder-Fans hatte die Hamburger Polizei auf einem Parkplatz in Lurup vor dem Derby kontrolliert. Es wurden Pfefferspray, ein Messer und Vermummungsgegenstände gefunden. Die Werder-Anhänger mussten zurück nach Bremen. Ein Vorgehen, für das es nun von der Weser reichlich Kritik gibt. Die Hamburger Polizei wird für ihr Verhalten angeklagt.
Als „überzogen und nicht nachvollziehbar“wird der Polizei-Einsatz vor dem Nordderby aus Bremer Sicht bezeichnet. Werder unterstütze zwar die Polizei „beim Kampf gegen Gewalttäter und andere Straftäter“, erklärte Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald. Doch der Vorfall vor dem Nordderby werfe Fragen auf. „Wir werden sicher noch intensive Gespräche führen, weil es eben nicht ausgeschlossen werden kann, dass in dieser Polizeikontrolle auch völlig unbescholtene Fans hängen geblieben sind“, so Hess-Grunewald, der befürchtet, dass das Vertrauen zwischen Polizei und Fans nachhaltig beschädigt wird. „Wenn die Argumentation des Hamburger Polizeisprechers Schule macht, dann können wir gleich die Gästebereiche aller Bundesliga-Stadien schließen.“
Die Hamburger Polizei verteidigt ihr Vorgehen und sagt, dass es sich bei den festgehaltenen Ultras „nahezu ausnahmslos um Bremer Problemfans“gehandelt habe. Durch ist das Thema damit aber wohl noch nicht.