Sex-Nachhilfe von Doktor Scheibe
Comedy-Programm über Lust und Not der Golden Ager
Das ewige Thema Nummer eins mit all seinen Höhe- und Tiefpunkten: Seit 20 Jahren bringt es der Hamburger Musik-Comedian Jan-Christof Scheibe mit seiner Show „Zu viel Sex ist gar nicht gesund“treffsicher auf die Bühne. Am Sonntag feiert die „Reloaded“-Version Premiere. Das neue Programm ist aber deutlich mehr als nur ein Update des Dauerbrenners.
„Das ist ein kompletter Neubau“, sagt der 54-Jährige im MOPO-Interview. „Es gibt keinen Satz und keinen Song aus der alten Show. In der ursprünglichen Show ging es um einen Single auf der Suche nach einer Frau, der von seinen Triumphen und seinen Waterloos berichtet. Irgendwann merkte ich, dass ich diese Texte nicht mehr bringen kann, und habe die Show meinem Alter angepasst.“
Nun ist Scheibes Bühnenfigur ebenso wie ihr Schöpfer 20 Jahre gealtert – und erneut Single. „Er wird verlassen und muss sich wieder auf den Markt werfen“, erklärt der Comedian. „Zwar hat er nun mehr Lebenserfahrung, aber er ist nun auch schon 20 Jahre raus aus dem Flirt-Betrieb und daher etwas eingerostet.“
Hilfe bekommt der Schwerenöter von seinem Sexualtherapeuten Dr. Scheibe, der sich als „Sexperten“bezeichnet und seinem Patienten Mut macht: „Viele denken ja, dass alle anderen Leute täglich fantastischen Sex haben, nur man selber nicht“, sagt der Entertainer. „Da kann Dr. Scheibe die Leute beruhigen: Es ist völlig normal, wenn mal weniger läuft.“
Unsere Gesellschaft sei völlig „übersext“, findet er: „Überall bekommt man vorgemacht, man müsste sich dieses Sex-Spielzeug kaufen oder jene Praktik ausprobieren, um sich zu verwirklichen. Dabei ist das meiste nur so wie ein nettes Extra am Auto. So wie der Kaffeebecherwärmer am Armaturenbrett, den man nie nutzt.“
Trotz der Namensgleichheit mit seinem Helden ist „Zu viel Sex ... Reloaded“kein Seelenstriptease, stellt der Künstler klar: „Ich habe eine Freundin, die würde im Dreieck springen, wenn ich mein Leben 1:1 auf die Bühne bringen würde.“
Imperial-Theater: ab 8.10., Reeperbahn 5, 20 Euro, Tel. 31 31 14