Wächter macht den TorwartCheck
Der Keeper-Coach des HSV kennt den „Filigranen“und den „Fighter“bestens
Fünf Jahre hütete René Adler das HSV-Tor. Christian Mathenia war in der vergangenen Saison sein Ersatz. In diesem Sommer trennten sich die Wege. Adler ging nach Mainz, Mathenia blieb in Hamburg. Am Sonnabend gibt es das Wiedersehen. Ein Keeper-Duell der besonderen Art. In der MOPO spricht HSV-Torwarttrainer Stefan Wächter über beide. Beim Blick auf die Tabelle wird das Spiel Mainz gegen den HSV ein Vergleich auf Augenhöhe. Jeweils sieben Punkte haben beide Teams aus den ersten sieben Spielen geholt. Auch für die Torhüter lief es ähnlich. Elf Gegentore gab es bislang für beide. Wer muss am Sonnabend häufiger hinter sich greifen? „Ich denke, mit einem Gegentor kann René leben. Dann gewinnen wir 1:0. Das wäre das perfekte Ergebnis“, sagt Wächter.
Dass ausgerechnet Adler beim Gegner im Tor steht, macht das Spiel für Wächter zumindest speziell. „Es ist ungewöhnlich, dass er nun auf der Gegenseite ist. Ansonsten ändert sich aber nichts. Beide Teams sind im Tor top aufgestellt“, betont Wächter, der Adler sogar noch einen Tick besser als Mathenia kennt. Mit dem ExNationaltorwart hat er drei Jahre in Hamburg zusammengearbeitet, mit Mathenia läuft gerade die zweite gemeinsame Saison. „Es sind unterschiedliche Typen. René ist der Filigrane, Chris ist der Fighter. Zudem hat René mehr Erfahrung. Das kann in einer kompletten Saison ein Vorteil sein, ist aber für ein Spiel jetzt nicht entscheidend.“
Klar ist, dass die HSV-Profis gegen Adler besonders motiviert ins Spiel gehen werden, unbedingt den Ex-Mitspieler bezwingen wollen. Viele Tipps werden sie vorher von Wächter allerdings nicht bekommen. „Es gibt bei René keine klaren Schwächen, die man ausnutzen kann. Er wird gerade in diesem Spiel sehr fokussiert sein“, sagt er. Und Mathenia? Der 25-Jährige ist in diesem Sommer aus Adlers Schatten beim HSV hervorgetreten. „Es ist ein Unterschied, ob du Jäger oder Gejagter bist“, sagt Wächter, der „Kämpfer“Mathenia bislang in beiden Rollen grundsätzlich eine gute Leistung bescheinigt.
Zuletzt spielte der HSV 0:0 gegen Bremen. Für Mathenia war es bereits das zweite Spiel in dieser Saison ohne Gegentor. Das ist Adler und Mainz bislang erst einmal gelungen. Ändern soll sich das am Sonnabend nicht.