Stiftete ein V-Mann Anis Amri an?
Unglaublicher Verdacht im Fall des Weihnachtsmarkt-Terroristen
Berlin – Ist Anis Amri zu seinem Terroranschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt mit zwölf Toten und Dutzenden Verletzten von einem Polizei-Spitzel angestiftet worden? Der Verdacht steht zumindest im Raum.
Wie die „Berliner Morgenpost“und der RBB berichten, soll ein vom Landeskriminalamt NRW angeworbener V-Mann (Informant) in der Islamistenszene um den Prediger Abu Walaa aktiv für Anschläge geworben haben.
Einer seiner engeren Kontakte: der spätere Todesfahrer Anis Amri. Der V-Mann soll vor einer Gruppe von Mitstreitern gesagt haben, man brauche „gute Männer, die in der Lage sind, Anschläge zu verüben“. Er habe nach einem „zuverlässigen Mann für einen Anschlag mit einem Lkw“gesucht, berichtete ein Aussteiger aus der Szene offenbar dem Verfassungsschutz.
Die Information geht u. a. auf Strafverteidiger von Islamisten aus der Gruppe um den Terrorprediger Abu Walaa zurück. Das LKA NRW stuft die Aussagen des Aussteigers als „wenig glaubwürdig ein“.
Offenbar verteidigt sich der V-Mann selbst mit dem Hinweis, er habe nur auftragsgemäß gehandelt. Seine Führungsleute bei der Polizei hätten ihm erklärt, er solle sich „anschlagbereit“präsentieren, um Glaubwürdigkeit zu erlangen. Laut Gesetz ist es „V-Leuten“nicht gestattet, zu Straftaten aufzustacheln oder sie gar zu begehen.
Die innenpolitische Sprecherin der Linken, Ulla Jelpke, spricht von einem „Sumpf aus Verheimlichung“. Licht ins Dunkel soll nun eine weiterer Untersuchungsausschuss
in Düsseldorf bringen. Ein erster Ausschuss konnte seine Arbeit wegen der Wahlen nicht abschließen.