Kripo fasst Johannas (†8) Killer
Nach 18 Jahren
damals mit kubanischen und sowjetischen Agenten getroffen und auch von seinen Attentatsplänen gesprochen haben. Wussten US-Behörden also von den Mordplänen?
Auch in anderer Hinsicht könnte die CIA in Bedrängnis geraten: Aus bereits freigegebenen Akten geht hervor, dass der Geheimdienst fehlgeschlagene Attentatspläne auf Kubas Machthaber Fidel Castro vertuschen wollte. Bis zuletzt versuchte vor allem die CIA, die Veröffentlichung zu verhindern.
Doch das konnte nur einer: US-Präsident Donald Trump. Der aber twitterte noch am Vortag: „Die lang erwartete Freigabe der JFK-Akten wird morgen erfolgen. So interessant!“Trump selbst hatte die Spekulationen zuvor noch angeheizt. Der Vater seines Vorwahlgegners Ted Cruz sei ein „Kumpan“des Attentäters Lee Harvey Oswald gewesen.
So groß der Hype um die Geheimakten auch ist, so mancher wird enttäuscht sein. Experte Philip Shenon: „Viele Dokumente sind schwer verständlich. Sie sind unleserlich und enthalten unzählige CIA- oder FBI-Codenamen.“Es werde wohl Monate oder sogar Jahre dauern, bis man daraus schlau werde.
Rund 54 Jahre nach dem Attentat in Dallas bei Kennedys Wahlkampfreise wurde gestern also ein neues Kapitel aufgeschlagen. Geschlossen wird die Akte JFK noch lange nicht.
Gießen –
Sie hatten nie aufgegeben. Hartnäckig verfolgten die Ermittler im Mordfall Johanna jede Spur. Viele verliefen im Sande. Doch jetzt, 18 Jahre nach dem Verbrechen, sind sich die Fahnder sicher: „Wir haben den Täter“!
Der Fall:
Am 2. September 1999 war die achtjährige Johanna mit ihrem Fahrrad in Ranstadt (Hessen) unterwegs, kam aber nie zuhause an. Am 1. April 2000 fanden Spaziergänger das tote Kind – in einem Waldstück, 100 Kilometer vom Heimatort entfernt.
Die Fahndung:
Die wichtigste Spur war zunächst eine Zeugenaussage, wonach ein etwa 20 Jahre alter Mann Johanna in sein Auto gezerrt habe. Ein VW-Jetta mit einem HG-Kennzeichen (Bad Homburg). 2002, 2005 und 2007 wurden bei Massentests Finger- und Handabdrücke von Fahrern dieses Autotyps genommen und mit Spuren verglichen, die man an Johannas Leiche gefunden hatte. Ohne Erfolg.
Im August 2016 beobachteten Spaziergänger einen Mann bei „Fesselungs-Spielen“mit einer 14-Jährigen in einem Maisfeld in der Wetterau. Daraufhin habe man den Mann, der bereits früher zu den Verdächtigen
Der Durchbruch:
Am 2. September 1999 verschwand Johanna. Jetzt wurde ihr Mörder gefasst.
zählte, erneut unter die Lupe genommen und in seiner Wohnung Beweismaterial gefunden. Darunter, so Thomas Hauburger von der Staatsanwaltschaft Gießen, „eine minimale Fingerabdruckspur“auf dem Stück Klebeband, mit dem Johanna gefesselt worden war.
Er sei identisch gewesen mit dem linken Daumen des Tatverdächtigen. Damals seien auch Fingerabdrucke genommen worden, aber die Technik sei noch nicht so weit gewesen, um ihn damit zu überführen.
Der 41-Jährige sitzt jetzt wegen Mordes und besonders schwerer sexueller Nötigung in Haft. Er hat gestanden, dass er sich sexuell an dem Kind vergangen und es dann getötet hat.
In seiner Wohnung fand die Ermittler massenweise Kinderpornografie. Der Leiter der Soko „Johanna“, Roland Fritsch, sprach von 17 Millionen Dateien. Es werde nun mit Hochdruck ermittelt, um ähnliche unaufgeklärte Fälle in Deutschland zu überprüfen.
Die Folgen:
Polizisten durchsuchten 1999 ein Waldstück bei Ranstadt nach Johanna. Spaziergänger fanden die Leiche im April 2000.