Gefesselter Mann springt aus dem zweiten Stock
St. Georg Danach wankt der 25-Jährige blutüberströmt zur Kneipe am Hansaplatz, bricht dort zusammen
Von ANASTASIA IKSANOV und RÜDIGER GAERTNER
Brutale Szenen müssen sich in der Wohnung in St. Georg abgespielt haben. Ein junger Mann (25) soll hier nach MOPO-Informationen gefesselt und geknebelt worden sein, schließlich stürzte er aus dem zweiten Stock des Altbaus aus dem Fenster.
Der Hansa-Treff am Hansaplatz, es ist nach 2 Uhr in der Nacht zu Sonntag: Ein blutüberströmter Mann wankt durch die Kneipentür. Sein Kopf ist mit Klebeband umwickelt, an den Handgelenken hat er Kabelbinder. Er schafft es gerade noch, ein paar Stufen herunterzusteigen, dann bricht er zusammen. Was war geschehen?
Der 25-Jährige soll sich an der Straße Zimmerpforte in einer Altbauwohnung im zweiten Stock aufgehalten haben. Die Straße mündet in den Hansaplatz. Laut Polizei soll es dort zu einer Auseinandersetzung gekommen sein. Der Hintergrund ist noch unklar.
Offenbar eskalierte die Situation derart, dass der Mann von einer oder mehreren Personen überwältigt und gefesselt wurde. Wie es
dazu kam, dass er 15 Meter in die Tiefe stürzte, ob er selbst gesprungen ist oder aus dem Fenster gestoßen wurde, ist ebenfalls noch unklar.
Zeugen zufolge soll der Mann nach dem Sturz aufgestanden und – offenbar unter Schock – auf den Hansaplatz gelaufen sein. Den Zeugenaussagen nach soll der Mann ein gebrochenes Bein gehabt haben. Trotzdem schaffte er es bis zum Hansa-Treff. Die Angestellten alarmierten die Polizei und den Rettungsdienst. Der Mann wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht.
Ob es Festnahmen in der Wohnung gab, konnte gestern nicht geklärt werden. Sie wurde offenbar durchsucht, die Polizei hat die Eingangstür versiegelt. Nachbarn wollten der MOPO gegenüber keine Angaben zu dem Bewohner der Wohnung machen. Der Mann schleppte sich bis zum Hansa-Treff. Der Wirt alarmierte die Polizei.