Die Super-Hirne vom Volkspark
In der FLASH-Experimentierhalle zapfen sich Wissenschaftler Röntgenstrahlung ab
Von SIMONE PAULS
Rund um das DESY-Gelände sind in der vergangenen Jahren spannende neue Forschungseinrichtungen entstanden. Die MOPO hat sich umgesehen – und fand in der Experimentierhalle in Sichtweite der Luruper Chaussee so weite Wege, dass die Forscher dort am liebsten auf dem Longboard unterwegs sind.
80 Meter misst das Gebäude namens „Paul Peter Ewald“, das im vergangenen Jahr eingeweiht wurde. Es gehört zu einem Teilchenbeschleuniger namens „Petra III“. Das ist ein 2,3 Kilometer langer Ring, der unterirdisch rund ums DESY-Gelände verläuft und in dem Röntgenstrahlung hergestellt wird.
In dieser Halle zapfen sich die Forscher die Strahlung ab, die sie für ihre Experimente brauchen. „Hier werden zum Beispiel die Struktur von Proteinen untersucht, magnetische Systeme oder Multi-Metallschichten, wie sie in Sensoren und Festplatten vorkommen“, sagt FestkörperPhysiker Wolfgang Caliebe (50). Die Wissenschaftler, die hier ihre Experimente durchführen, kommen aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Biologen, Mediziner, Materialwissenschaftler und Umweltforscher sind vertreten.
Weil die Röntgenstrahlung besonders hell ist, profitieren vor allem Forscher davon, die sehr kleine Proben untersuchen wollen. Es gibt übrigens zwei weitere Experimentierhallen. Eine davon ist 300 Meter lang. Dort sausen die Forscher auf Kickboards umher.
Am Sonnabend ist die „Nacht des Wissens“, auch DESY beteiligt sich. Infos: www.nachtdes wissens.hamburg.de.