Fiesta mit Fiete!
Hunt, Kostic und Arp treffen gegen Stuttgart zum 500. Liga-Sieg im Volkspark. „Bravourös, cool, geduldig!“
Der HSV ist wieder da! Nach acht Spielen in Serie ohne Sieg geling beim 3:1 (1:0) vor 54 976 Zuschauern im Volkspark gegen Stuttgart der ersehnte Befreiungsschlag. Der erste Dreier seit dem 25. August (3:1 in Köln) und zugleich der 500. Heimsieg der Liga-Geschichte. Aber es kommt noch besser: Sturm-Juwel Fiete Ar (17) liefert bei seinem StartelfDebüt die nächste Show ab. „Das war ein kleiner Befreiungsschlag für uns. Der Sieg fühlt sich gut an. Trotzdem haben wir nach elf Spieltagen zu wenig Punkte“, sagte Sportchef Jens Todt sichtlich gelöst. Kein Wunder, was lag im Vorfeld für ein Druck auf dieser Partie! Gegen Stuttgart musste das Team von Coach Markus Gisdol unbedingt gewinnen – sonst wäre es in der Länderspielpause so richtig ungemütlich im Volkspark geworden.
Doch dank der Hilfe von Schiedsrichter GuiGelb-Rote do Winkmann wurden die Weichen früh auf Sieg gestellt. Der Referee stellte Stuttgarts Dzenis Burnic bereits nach zwölf Minuten vom Platz. Was er hinterher bedauerte: „Die Karte war in dem Fall nicht richtig. Ich habe einen Fehler gemacht, dazu muss ich stehen.“Dem LigaHunt Dino spielte das mächtig in die Karten. „Gegen ein Team in Unterzahl zu spielen, ist nicht leicht. Wir haben es danach bravourös, cool und geduldig gemacht“, lobte Trainer Gisdol.
besorgte mit einem Freistoß aus 25 Metern die Führung und konnte sich bei VfB-Keeper Ron-Robert Zieler bedanken. Der hatte den Ball unglücklich an den Pfosten gelenkt, der Abpraller landete am Schienbein und kullerte ins Tor. Nach 461 Minuten der erste HSV-Treffer im Volkspark – Riesenjubel!
Danach hätten die Hamburger alles klarmachen müssen,
Aus dem Volkspark berichten Simon Braasch, Florian Rebien und Philipp Simon
doch ein Schuss von Arp (26.) und ein Schüsschen von Dennis Diekmeier (28) – frei stehend aus elf Metern – wollten ihren Weg ins Tor nicht finden.
Wer seine Chancen vorne nicht nutzt, wird meist bestraft. Und so kam es: Diekmeier (63.) ging im Strafraum mit der Hand an den Ball, der Video-Asisstent informierte Winkmann. Den fälligen Elfmeter versenkte Daniel Ginczek im Kasten. Doch davon ließen sich die Rothosen nicht beeindrucken, sie schüttelten sich kurz – und legten nach. Filip Kostic mit dem Kopf (65.) gegen seinen Ex-Klub und Startelf-Debütant Arp (69.) nach abgezocktem Traumsolo gegen Benjamin Pavard und Timo Baumgartl besorgten den verdienten Endungsschlag stand. Der Rest war Party! „Kompliment an meine Mannschaft. Es ist ein schönes Gefühl, mit einem Sieg in die Länderspielpause zu gehen. Wir haben verdient gewonnen“, sagte Gisdol, der nicht von einem Befreisprechen wollte: „Das wäre mir zu hoch gegriffen. Wir wollen in Ruhe weiterarbeiten.“Das werden sie ab heute können. Denn so macht der HSV wieder Spaß. Oder, wie es Keeper Christian Mathenia formulierte: „Wir leben wieder.“