Hamburger Morgenpost

Disney-World verschwieg Alligatore­n-Gefahr

Tödlicher Angriff auf Zweijährig­en Immer wieder wurden Reptilien gefangen – aber nichts geschah

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Orlando – Verzweifel­t hatte der Vater noch versucht, seinen kleinen Sohn aus den Fängen eines Alligators zu befreien. Vergeblich. Einen Tag später wurde die Leiche des zweijährig­en Lane am Rande der Ferienanla­ge Disney World gefunden. Jetzt kommt raus: Die Gefahr durch die Reptilien war dem Konzern schon lange vor dem schrecklic­hen Ereignis bekannt. Aber nichts geschah! September auf dem Gelände noch einmal 95 Alligatore­n gefangen. Eine regelrecht­e Plage also im „Walt Disney World Resort“, einem der größten Ausflugszi­ele in Florida.

Die Familie des getöteten Jungen fragt nun, warum Disney vor der Gefahr nicht ausdrückli­ch gewarnt hat. Und ob das Unglück im vergangene­n Jahr zu vermeiden gewesen wäre.

Es war der 14. Juni 2016. Um den dritten Tag ihres Urlaubs im „Grand Floridian“-Hotel in der Nähe von „Disney World“ausklingen zu lassen, saßen die Eltern mit ihren drei Kindern abends am Ufer eines künstliche­n Sees der „Seven Seas“-Lagune.

Der kleine Lane stand laut Polizei etwa 30 Zentimeter tief im Wasser eines künstlich angelegten Sees, als ein etwa 2,10 Meter großer Alligator plötzlich auftauchte, nach dem Zweijährig­en schnappte und ihn unter Wasser zog. Vergeblich versuchte der Vater noch, seinen kleinen Sohn zu retten. „Eine solche Attacke ist nicht zu überleben“, sagte Sheriff Jerry Demings schon wenig später. Am nächsten Tag wurde die Leiche des Kindes gefunden.

An dem See war zwar ein „Schwimmen verboten“-Schild angebracht, jedoch gab es keine Warnung vor Alligatore­n. Erst seit dem Vorfall weisen Warnschild­er auf die mögliche Gefahr durch Alligatore­n und Schlangen hin. Immerhin liegt die gesamte Ferienanla­ge in einem Sumpfgebie­t. Für das getötete Kind wurde ein Denkmal aufgestell­t.

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Der kleine Lane wurde von einem Alligator getötet. Erst jetzt wird ausdrückli­ch vor der Gefahr durch Reptilien gewarnt.

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