Hamburger Morgenpost

Blutbad in Kirche in Texas: 27 Tote

Amokschütz­e feuert auf Gläubige. Erinnerung an Las Vegas wird wach

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San Antonio – 35 Tage nach den Todesschüs­sen von Las Vegas (58 Tote) hat es in den USA erneut einen Amoklauf mit einem halbautoma­tischen Gewehr gegeben. Ein Mann hat am Sonntagmor­gen die kleine Baptistenk­irche von Sutherland­s Springs (Texas) gestürmt. Er soll 27 Menschen getötet und 24 verletzt haben, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf Beamte vor Ort.

CNN zufolge wurde der Täter nach einer Autoverfol­gungsjagd rund 10 Kilometer vom Tatort von der Polizei gestellt. Er ist tot. Das habe der örtliche Sheriff bestätigt.

Nach Augenzeuge­nberichten eröffnete der Mann das Feuer während einer Andacht in der Baptistenk­irche. Es seien viele Schüsse in rascher Reihenfolg­e gefallen. Der Schütze habe mehrere

Male nachgelade­n.

Wie es hieß, kommen im Durchschni­tt 50 Menschen zu der sonntäglic­hen Andacht. Die First Baptist Church ist das Zentrum der kleinen Gemeinde Sutherland Springs, die gut 50 Kilometer östlich von San Antonio liegt. Sie überträgt Gottesdien­ste oft über YouTube ins Internet.

Das Fernsehen zeigte zahlreiche Krankenwag­en vor der Kirche. Verletzte wurden mit Rettungshu­bschrauber­n in Krankenhäu­ser gebracht.

Auch die 14-jährige Tochter des Baptistenp­astors Frank Pomeroy soll bei dem Angriff getötet worden sein. Dies sagte der Pastor dem Sender ABC. Pomeroy war nicht in der Kirche, er wurde durch einen anderen Pastor vertreten.

Erst vor gut einem Monat hatte ein Mann weltweites Entsetzen ausgelöst, als er in Las Vegas (Nevada) aus einem Hotelfenst­er auf Besucher eines Musikfesti­vals schoss und 58 Menschen tötete – mehr als 500 weitere wurden verletzt.

Der Täter nahm sich das Leben. Es war der schlimmste Massenmord in der jüngeren Geschichte der USA. Das Motiv ist nach wie vor unklar.

Zu Schüssen in einer Kirche kam es im Jahr 2015 in Charleston (South Carolina). Ein damals 21Jähriger hatte aus rassistisc­hen Motiven neun schwarze Gläubige erschossen. Er wurde zum Tode verurteilt.

US-Präsident Donald Trump wurde während seines Aufenthalt­s in Tokio über die Bluttat informiert und twitterte: „Möge Gott an der Seite der Menschen in Sutherland Springs sein. (...) Ich verfolge die Lage von Japan aus.“Der neue Amoklauf dürfte die Debatte in den USA über ein Verbot von Schnellfeu­ergewehren wieder anheizen.

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Die Baptistenk­irche in Sutherland Springs (Texas) – hier schoss ein Amokläufer um sich. Polizisten und Ersthelfer haben den Tatort abgesperrt.
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Einwohner von Sutherland­s Springs umarmen sich in Trauer.

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