Hamburger Morgenpost

Das wurde aus den HSVTalente­n

Einige haben groß Karriere gemacht. Andere setzten sich nicht durch.

- Vom HSV berichtet SIMON BRAASCH s.braasch@mopo.de

Hamburg im Fiete-Fieber. Mehr noch: Die ganze Bundesliga schwärmt von Junioren-Nationalsp­ieler Arp (17), der im Begriff ist, dem HSV ein frisches, neues Antlitz zu verpassen. Auf so einen warteten die Fans des Dinos seit Jahren – und hoffen, dass der HSV sein Mega-Talent lange halten kann. Wie aber denkt Jürgen Milewski darüber? Wenn es um Arps Zukunft geht, wird es der HSV mit einem guten, alten Bekannten zu tun bekommen.

Die Nummer wird bald Fahrt aufnehmen. Sie muss es, zumindest aus Sicht des HSV. Die Bosse wollen Arps bis 2019 laufenden Vertrag verlängern, andernfall­s könnten sie nur noch im kommenden Sommer eine Ablöse für den Angreifer aufrufen. „Sein Berater weiß, dass wir 24 Stunden am Tag bereit wären“, sagt Sportchef Jens Todt. Wie man das dann eben so sagt, wenn man unbedingt verlängern will.

Naturgemäß kamen diese Aussagen an, so weit war der Weg ja auch nicht. 23 Kilometer trennen Todts Büro im Volkspark vom Veritaskai. Hier, im Stadtteil Harburg, ist der Sitz von Milewskis Agentur „T21Plus“. Der 60-Jährige spitzte die Ohren, freut sich in erster Linie aber über die Entwicklun­g, die Arp gerade nimmt. Und alles andere? „Wenn Fiete neue Verhandlun­gen aufnehmen möchte, müsste das Signal von ihm kommen“, sagte er der MOPO. Erst dann schlägt Milewskis Stunde. Und der weiß so gut wie kaum ein anderer, wie die Uhren im Volkspark ticken.

Milewski und der HSV. Eine Bindung, die ein Leben lang halten wird. Ohne Umschweife gesteht er, dass er HSV sein Lieblingsk­lub sei. Kein Wunder: Der heute 60-Jährige zählt zu den Granden der Vereinsges­chichte, wurde mit dem HSV zwei Mal Meister (1982, 1983) und Europacups­ieger der Landesmeis­ter (1983). Danach die zweite Karriere als Spielerber­ater. Mit großen Fischen. Zu Milewskis Klienten zählten die Kovac-Brüder Niko und Robert, die er zum FC Bayern brachte. Hasan Salihamidz­ic hörte seine gesamte Karriere über

auf Milewski. Aktuell berät er unter anderem Leroy Sané, fädelte im Sommer 2016 den 50-Millionen-Euro-Deal von Schalke zu Manchester City ein. Nun Arp, das nächste Juwel.

Könnte Milewskis emotionale Bindung zum HSV beim Arp-Poker helfen? Eher nicht. Da ist der Berater Profi. Deshalb riet er Arp im vergangene­n Sommer auch, erstmal nur bis 2019 zu verlängern – um abzuwarten, wie der HSV das Talent an die Profis heranführt.

Aber: Milewski hat den Ruf, nie im eigenen Interesse zu handeln. „Das Wichtigste sind immer die Spieler und die Vereine“, sagte er der MOPO schon vor Jahren zu seinem Credo. „Ich kann immer nur das umsetzen, was von beiden Seiten gewollt wird.“Heißt: Zeigt der HSV Arp eine gute Perspektiv­e (sportlich wie finanziell) auf, wird der sich eine Verlängeru­ng vorstellen können. Milewski sieht sich nur als das ausführend­e Organ.

Man sieht sich. Spätestens im Winter wird der HSV die Gespräche aufnehmen wollen. Mit Arp. Und Milewski. Läuft alles gut, liegt am Ende ein neuer Kontrakt vor. Milewski wäre vermutlich der letzte, der sich nicht für seinen Ex-Klub freuen würde.

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Fiete Arp hat gegen Stuttgart bereits sein zweites Bundesliga-Tor erzielt.
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Jürgen Milweski gewann mit dem HSV 1983 den Europapoka­l.
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Jürgen Milewski
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