Markus Söder boxt Seehofer raus
Rückzug des Bayern als Ministerpräsident fast sicher. Bleibt er Parteichef?
München – Showdown in der CSU: Parteichef und Ministerpräsident Horst Seehofer signalisiert seinen Rückzug: „Nach der Sondierungsphase werde ich ein, zwei Tage nachdenken, dann klar sagen, welche Formation ich mir vorstelle.“So könnte die Parteispitze künftig aussehen:
Horst Seehofer: Sollte er weiterhin die Spitzenkandidatur für die Landtagswahlen 2018 anstreben, wäre das quasi das Aus für den 68-Jährigen. Denkbar ist, dass er sich noch einmal als Parteichef wiederwählen lässt, um das Projekt Jamaika zu Ende zu bringen. Das könnte die Partei akzeptieren, wenn er im Freistaat Platz für einen Nachfolger macht. Markus Söder: An dem Nürnberger dürfte bei der Neuaufstellung kein Weg vorbeiführen, zu stark ist seine Position seit Langem. Für das Ministerpräsidentenamt scheint Söder somit CSU-intern fest gesetzt. Viele in der Partei glauben, dass Söder, wenn er tatsächlich Ministerpräsident wird, auch bereit wäre, auf das Amt des Parteivorsitzenden zu verzichten. Nur: Eine Doppelspitze Söder/Seehofer scheint aufgrund des schlechten Verhältnisses der beiden Alphatiere kaum vorstellbar. Manfred Weber: Der EVPFraktionschef im Europaparlament wird kein Interesse haben, gegen Söder um das Ministerpräsidentenamt zu konkurrieren. Aber Parteichef? Bei der Jungen Union wünschten sich jetzt viele Delegierte, dass Weber einer der „Team-Anführer“wird. Alexander Dobrindt: Diese Spekulation gibt es schon länger: Sollte Söder das Ministerpräsidentenamt bekommen, könnte Seehofer Dobrindt als Parteichef in Stellung bringen, um Söder nicht die volle Macht überlassen zu müssen.