Falscher Postbote gesteht Überfall
Othmarschen Mit einer Pistole bedrohte Ertan S. sein Opfer – doch er unterschätzte den Mut der Frau
Sie gaben sich als Paketboten aus, doch als die Mieterin die Wohnungstür öffnete, hielt ihr einer der Männer eine Pistole an die Stirn und forderte den Code für den Tresor. Der Raubüberfall im November 2015 sorgte für einen Großeinsatz der Polizei – dennoch gelang den beiden Räubern zunächst die Flucht. Nun legte einer von ihnen vor Gericht ein Geständnis ab. 400000 Euro waren aufbewahrt die Uhren, Goldbarren wurden, wollen sie und das Bargeld von einem Bekannten wert, die Ertan S. (30) aus dem Knast und sein Komplize bekommen haben. am 10. November 2015 Der wiederum soll aus dem Tresor in der den Schlüssel zur noblen Wohnanlage Wohnung von einer
Ertan S. (30) „Reemtsma Park“Hausangestellten
vor Gericht (Othmarschen) zusammenrafften, erhalten haben. in einen Ertan S. gesteht, dass er Wäschesack und eine IkeaTasche derjenige sei, der der Frau stopften und damit die Schreckschusspistole wegrannten. Den Tipp, dass an die Stirn gehalten habe: bei der Familie so viele „Es war klar, dass wir sie mit Wertsachen in der Wohnung der Waffe dazu bringen mussten, uns den Code für den Tresor zu verraten.“
Was den Räubern nicht klar war: Die Frau rannte ihnen schreiend hinterher, zerrte Ertan S. den Wäschesack mit Beute im Wert von 100 000 Euro aus der Hand, bis er sie zu Boden schlug und ohne Wäschesack ins Fluchtauto sprang. „Ich muss immer daran denken, wie viel Mut sie aufgebracht hat“, sagt Ertan S. rückblickend, „ich schäme mich.“
Die Ikea-Tasche mit dem Rest der Beute wollen die Räuber in einem Gebüsch versteckt haben, nachdem ihr Fluchtauto an der Behringstraße in einen Transporter geprallt war. Angeblich war die Tasche später nicht mehr aufzufinden.
Ertan S. floh zunächst in die Türkei, stellte sich jedoch später. Sein Komplize ist bereits zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Fortsetzung am 9. November.