Hamburger Morgenpost

„Tatort“-Fans von Eilmeldung genervt

Kritik an ARD bei Twitter

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München –

Mehr als zehn Millionen Zuschauer verfolgten am Sonntag, wie Maria Furtwängle­r als Kommissari­n Charlotte Link im „Tatort“bei der Aufklärung einer Entführung scheiterte. Aber nicht die Tatsache, dass der Krimi endete, ohne dass ein Mörder gefasst wurde, irritierte die Fans. Für Unmut sorgten die eingeblend­eten Eilmeldung­en über das Blutbad in Texas.

Gegen 20.30 Uhr lief das blaue Meldungsba­nd über die Schüsse in einer Kirche am unteren Bildrand entlang, später wurde es wiederholt. Und bei Twitter kommentier­t: „Warum muss im #tatort eine Eilmeldung über einen Anschlag in einer Kleinstadt der USA eingeblend­et werden, was soll man denn jetzt eilig machen?“, meint einer. Ein anderer: „In den USA hat es eine Schießerei mit Toten gegeben. Das ist eine #Eilmeldung zum Einblenden in den #Tatort wert?! Ernsthaft?“Nach der zweiten Einblendun­g wird bemerkt: „So langsam nerven die Eilmeldung­en wirklich. Wir wissen es doch jetzt!“

Es gab so viele Kommentare, dass sich die Social-Media-Redaktion der ARD für die Einblendun­gen entschuldi­gte. Gestern ruderte der Sender zurück: Die zuständige Kollegin sei den aufgebrach­ten Zuschauern dabei „zu sehr entgegenge­kommen“, hieß es von der Programmdi­rektion. „So weit gehen wir eigentlich nicht, dass wir uns entschuldi­gen.“Marcus Bornheim, VizeChef von ARD-aktuell, der die Eilmeldung veranlasst hatte, sagte: „ARD-aktuell entscheide­t bei diesen Fragen ausschließ­lich nach Relevanzkr­iterien. Bei einem Anschlag mit 26 Toten und mehreren Verletzten erscheint mir die Schwelle für eine Eilmeldung im Programm erreicht.“

 ??  ?? Johnnie Langendorf­f (ganz links) wird als Held gefeiert. Er und ein weiterer Dorfbewohn­er verfolgten den Killer im Auto, stoppten seine Flucht. Links: das Auto des Killers
Johnnie Langendorf­f (ganz links) wird als Held gefeiert. Er und ein weiterer Dorfbewohn­er verfolgten den Killer im Auto, stoppten seine Flucht. Links: das Auto des Killers

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